In einem Feldversuch von Qualcomm, EE und Huawei testete man, welche maximale Downstream-Rate mit dem neuen Snapdragon 810 SoC praktisch möglich wäre. Das Ergebnis, welches bei diesem Test heraus kam, kann sich auf jeden Fall sehen lassen: Maximal 410 MBit/s konnten erreicht werden.
Technisch ist dieser Bandbreiten-Rekord auf der LTE-Category-9 Spezifikation aufgebaut. Dieses Verfahren greift auf die sogenannte Carrier Aggregation zurück, die eine Art Kanalbündelung darstellt. Der Test wurde im Netz des britischen Providers EE durchgeführt. Dieses ist mit der LTE-Advanced Technologie von Huawei ausgestattet. Für den Test wurden jeweils Spektren von 20 Megahertz aus den 2600 MHz- und 1800 MHz-Bändern sowie weitere 15 MHz aus dem 2600 MHz-Spektrum eines anderen Netzes zusammengeschlossen.
Dem aktuellen Stand der Technik nach beschränkt sich die Carrier Aggregation noch auf zwei verschiedene Frequenzbereiche. Im neuen Qualcomm SoC wird es nun jedoch möglich sein gleich drei Spektren zur parallelen Datenübertragung zu nutzen, um so die Geschwindigkeit noch weiter in die Höhe zu treiben. Momentan liegt die theoretisch maximal erreichbare Bandbreite von zwei Spektren noch bei 300 Mbit/s, durch die Hinzuschaltung des dritten Spektrums könnten demzufolge maximal 450 Mbit/s erreicht werden.
Nach Aussagen von Qualcomm soll der Snapdragon 810 SoC mit LTE Cat 9 ab Anfang 2015 bereitstehen. Bis allerdings das Portfolio an Smartphones mit diesem SoC eine größere Zahl erreicht, dürfte noch einige Zeit ins Land gehen. Auch ist es notwendig, dass die Netzbetreiber ihre Funkzellen für die neue Technologie um- bzw. aufrüsten. Vielleicht kommt man dann auch langsam in die Richtung der richtigen Flatrates, denn was nützen diese maximalen Bandbreiten, wenn nach ein paar hundert Megabyte oder zwei Gigabyte auf maximal 64 Kilobit pro Sekunde oder vielleicht sogar noch weniger gedrosselt wird.
Quelle: Winfuture