Seit dem gestrigen Freitag ist das neue Apple iPad Air nun auch in Deutschland erhältlich. Der 9,7-Zöller kann dabei sowohl übers Internet direkt bei Apple, als auch in einem örtlichen Apple Store oder bei einem Premium Reseller erworben werden. Doch wie kommt das neue Apple-Tablet eigentlich bei den Leuten an? Ich habe mich nun einmal auf den Weg in die Innenstadt gemacht und bei einigen Händlern nachgefragt.
Auffällig dabei sind die Aussagen der Verkäufer bezüglich des iPad Air. Denn entgegen meinen Erwartungen hatte jeder Laden noch Geräte vorrätig. Dies wunderte mich sehr, denn meiner Meinung nach hat Apple bei dieser Generation am meisten Arbeit verrichtet und auch ein tolles Gerät auf den Markt gebracht — keine Frage. Nicht nur der neue A7-Prozessor kommt zum Einsatz, nein auch das Design wurde an das des iPad mini angepasst und so konnten die Jungs aus Cupertino gegenüber dem Vorgänger deutlich abspecken. Das Gerät ist kleiner und leichter geworden und somit für iPad-Besitzer der Generationen 2,3 und 4 tatsächlich ein richtiges Upgrade.
Im Gravis, der als bekannter Fachhändler im Applebereich gilt, gab es gegenüber den Metro Händlern nur noch die 16GB Version. Auf Nachfrage teilte uns ein Mitarbeiter mit:
Eigentlich hätten wir heute locker doppelt so viele iPad Air verkaufen können. Die Kunden eines Apple Resellers haben aber einen gewissen Anspruch. Sie wollen keine 16GB Variante. Nach dem Preis fragte heute niemand, doch verließen viele enttäuscht den Laden, da der magere Speicher für sie nicht in Frage kam.
Dies führt mich direkt zu meiner Kritik am neuesten Geräte-Lineup aus dem Hause Apple. Denn trotz einer Vielzahl an überzeugenden Streamingdiensten, wie Spotify, Juke, Watchever und Co, welche nicht zwingend den Speicher eines mobilen Gerätes beanspruchen, halte ich den Einstieg bei 16 GB für hoffnungslos veraltet. Leider orientiert sich eine ganze Branche am Apfel und macht stets einfach genau das nach, was Cupertino vorlebt. Das Problem bleibt dabei aber gleich: 16 GB sind nicht mehr zeitgemäß! Der Speicher, den der Kunde nach wie vor (seit Jahren nun schon) gegen knapp 100 Euro aufdoppelt, kostet die Hersteller Beträge im Cent-Bereich – das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Auch hier macht es eine ganze Branche dem Unternehmen aus Cupertino nach. Sprünge von 16 auf 32 und von 32 auf 64 GB werden bei fast jedem Hersteller mit 70-100 Euro Aufpreis belastet. Das Problem? Wer bei den Streamingdiensten die Offlinefunktion liebt, die Film und Musikgenuss im Zug & Flug gewährleisten, der kommt mit 16 GB schlicht nicht weit.
Neu ist, dass die Kunden dann die Geräte tatsächlich verschmähen, so hätte ich heute bei Saturn, MediaMarkt, Gravis und sogar aixxess in Aachen jeweils mehr als nur ein iPad Air mit 16 GB kaufen können. Damit kann man sicher nicht sagen, dass es sich um einen Flop handelt, nur, dass die EarlyBirds einfach einen gewissen Anspruch haben und dann lieber noch warten.
Ich bin dabei sehr gespannt, wie sich die Lage verhält, wenn dass iPad mini mit Retina kommt. Hier glaube ich an deutlich mehr Käufer, die wirklich nur den kleinen Couchsurfer suchen und gerne zu einer kleineren Speichervariante greifen. Ich halte es für einen Fehler, dass iPad mini Retina so dicht hinter dem iPad Air zu launchen und glaube, dass es vor allem jetzt mit dem hochauflösenden Display und ebenfalls dem schnellen A7 extrem viele Kunden vom 9,7-Zöller umsteigen lässt. Was meint ihr?