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15. Juni 2014

Angry Birds Epic im ausführlichen Test

Vor drei Tagen veröffentlichte die finnische Spieleschmiede Rovio mit „Angry Birds Epic“ ihr neuestes Werk. Seitdem haben wir uns genauestens mit dem Spiel auseinandergesetzt, sodass wir euch unseren Eindruck im Rahmen eines Testberichts präsentieren möchten.

Vorwort

Bisher konnte ich persönlich keinen Fan von Angry Birds verstehen. Nun gut, der erste Teil hat vielleicht noch etwas Spaß gemacht, ab dem zweiten wurde es meiner Meinung nach jedoch lächerlich. Rovio änderte die Spielidee kaum ab, in Kooperation mit anderen Marken verschaffte man der Spiel-Serie eine noch größere Reichweite – und sie wurde weiterhin gespielt! Für mich unerklärlich, doch mit Angry Birds Go! fand auch ich Zugang zur Welt der bunten Vögel. Da die neueste Auskopplung Angry Birds Epic schon im Vorfeld einiges an Spaß versprach, landete die Android-Version am Releasetag direkt auf meinem Nexus 4.

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Spielidee

Bei Angry Birds Epic handelt es sich um den zweiten Teil der Serie, in welchem keine Gestalten mittels einer Steinschleuder durch die Luft befördert werden müssen. Mit Angry Birds Go! versuchte sich Rovio an einem Rennspiel, in Angry Birds Epic sind die bunten Vögel erstmals Teil eines Strategiespiels.
In Angry Birds Epic dreht sich wieder einmal alles darum, die bösen Schweine zu besiegen. Ihr verfügt über die fünf bekanntesten Vögel, welche eine Reihe an Fähigkeiten besitzen. In vielen kleinen Einzelkämpfen duelliert ihr euch mit euren Gegnern. Durch die Duelle erhaltet ihr Silbermünzen, welche die primäre Währung im Spiel darstellen. Zusätzlich dürft ihr am Ende jedes Kampfes am Glücksrad drehen, welches einige Materialien für euch abwirft. Mit diesen könnt ihr im Laufe des Spiels euren Helden neue Ausrüstung schmieden.
Ziel des Spiels ist es alle fünf Vogel-Eier von den Schweinen zurückzuerobern. Hierzu müsst ihr alle Kämpfe gewinnen und den Weg voller Missionen beschreiten – viele Stunden Spielspaß warten auf euch.

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Gameplay

Erstmals konnte mich ein Teil der Angry Birds Serie wirklich fesseln. In über 200 Missionen muss man sein taktisches Geschick beweisen – stures Rumgekloppe wird in diesem Spiel nicht zum Sieg führen. Die gegnerischen Schweine tauchen in unterschiedlichen Gestalten auf und besitzen somit auch wechselnde Fähigkeiten. Geister werden einige Runden nach dem Tod wiederbelebt, Piraten sind immun gegen Vergiftungen und Indianer werden mit der Zeit stärker. Da sich die fünf eigenen Charaktere ebenso stark unterscheiden, sollte man vor dem Kampf genauestens überlegen, wen man ins Duell mit den Schweinen schickt – lediglich drei Vögel können mitgenommen werden. Ob nun die Konstellation Magier-Heiler-Krieger oder Schurke-Pirat-Magier die bessere ist, liegt ganz im eigenen Ermessen.
Auf dem Weg zum fünften Ei befinden sich zudem kleine Shops, in welchen man Charakterupgrades erwerben kann. Diese verleihen den eigenen Vögeln neue Fähigkeiten und verbessern diese. Zudem kann man neue Ausrüstung für die Charaktere schmieden. Schwerter und Nebenhandgegenstände verbessern Angriffskraft und Leben und sorgen somit für höhere Chancen im Kampf gegen die Schweine.

Angry Birds Epic erfordert unglaublich viel Strategie – manche Level sind erst nach dem 10. Versuch zu bewältigen. Doch genau hierin liegt der Reiz des Spiels. Es regt die grauen Gehirnzellen an und fordert die Konzentration des Spielers. Die 200 unterschiedlichen Level sorgen für eine unglaublich lange, abwechslungsreiche Spielzeit.

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Grafik und Sound

Wie schon seine Vorgänger kommt auch Angry Birds Epic im typischen Comic-Look daher. Da Rovio in jeglicher Situation viel Wert auf Details gelegt hat, wirkt das Spiel zudem sehr lebendig. Auch der Sound ist passend. Die Kämpfe werden durch gelegentliche Aufschreie untermalt und ab und an ertönt ein spöttisches Lachen der Schweine. Die Musik ist für mich aber wie so oft ein leidiges Thema: Zwar passt sie zum Spiel, nach einiger Zeit geht sie jedoch nur noch auf die Nerven – spätestens nach einer halben Stunde hatte ich sie somit abgestellt.

Freemium-Modell

Rovio setzt das Freemium-Modell in Angry Birds Epic ziemlich fair um. Die primäre Spielwährung Silbermünzen erhält man, indem man die gegnerischen Schweine besiegt. Mit ihr lassen sich so gut wie alle Verbesserungen erwerben und auch das Schmieden neuer Ausrüstung läuft ohne den Einsatz einer Premium-Währung ab. Besitzt man nicht die nötige Menge an Materialien, stürzt man sich einfach noch einmal in die ersten Level um möglichst oft am Glücksrad drehen zu können. Zwar ist das nach einiger Zeit etwas ermüdend, zur Not kann man die Materialien jedoch auch im Tausch gegen Silbermünzen erstehen. Die Premium-Währung Goldmünzen kommt lediglich im Bezug auf Zusatzinhalte zum Einsatz. So kann man zum Beispiel gegen Echtgeld ein zu schweres Level abschließen oder seine toten Vögel noch während dem Kampf wiederbeleben. Im späteren Spielverlauf schränkt Rovio das Spielerlebnis für nicht zahlende Kunden aber leider ein. So kostet beispielsweise das dritte Charakterupgrade für den roten Vogel ganze 60 Goldmünzen – 2.74 Euro! Rovio nimmt dem Spiel hiermit ein wichtiges Element und zwingt den Kunden schon fast zum Einsatz von Echtgeld. Dennoch, meiner Meinung nach hätte das Freemium-Modell wirklich schlechter umgesetzt werden können.
Dafür fängt Rovio an einer anderen Stelle große Kritik von mir ein: Bestimmte Level sind nur spielbar, wenn man seine Facebook-Freunde zu Angry Birds Epic eingeladen hat. Geht’s noch? Ich werde meine Freunde sicherlich nicht mit irgendwelchen nervigen Spieleanfragen bombardieren um weitere Level zu erlangen. Ein absolutes No-Go!

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Fazit

Rovio hat die Idee des rundenbasierten Rollenspiels fast perfekt umgesetzt. Angry Birds Epic macht unglaublich viel Spaß und fordert viel strategische Überlegungen. Die Grafik im Comic-Look ist passend und auch die musikalische Untermalung geht in Ordnung. Zudem ist das Freemium-Modell einigermaßen fair umgesetzt.
Meiner Meinung nach handelt es sich bei Angry Birds Epic um eines der besten kostenlosen Spiele. In den App-Stores von Android, iOS und Windows Phone 8 steht die App zum Download bereit.

About this author

Niklas Jutzler

Student und Tech-Blogger aus Mainz. Schon seit zwei Jahren mit viel Spaß und Motivation dabei. Ihr findet mich auch bei Google+.