Mit dem G3 hat LG einen Nachfolger des erfolgreichen G2 geliefert – welches wir bereits getestet haben -, der in die Fußstapfen treten und sie noch breiter machen will. Ob das neue Flaggschiff von LG den hohen Erwartungen gerecht wird, lest ihr im folgenden Testbericht.
Technische Daten
- 5,5-Zoll-Display mit 2560 x 1440 Pixeln, IPS-Panel
- Qualcomm Snapdragon 801, 4 x 2,5 GHz
- 2 (/3) GB Arbeitsspeicher
- 16 (/32) GB Speicher
- 3000 mAh-Akku
- Kamera Back: 13 MP mit optischem Bildstabilisator, Front: FullHD
- microUSB, microSD, Kopfhörer
- Wi-Fi, Bluetooth 4.0, NFC, LTE
- 146,3 x 74,6 x 8,95 Millimeter, 151 Gramm
- Farben: Schwarz, Weiß, Gold
- Android 4.4.2 mit LG UI
Erster Eindruck und Haptik
In einem Satz: Das G3 ist groß. Obwohl ich verhältnismäßig große Hände habe, kamen doch immer wieder Probleme bei der einhändigen Bedienung des Phablets auf – hat man zwei Hände zur Benutzung frei, ist es hingegen kein Problem. Ungewöhnlich ist die Platzierung von Power- und Lautstärkebutton, diese befinden sich nämlich auf der Rückseite, unter der Kamera, wodurch vermutlich der Größe des Smartphones entgegengewirkt werden wollte. Was erstmal misstrauisch beäugt wurde, fühlt sich erstaunlich gut an – das Drücken des Lockbuttons geht so gut und schnell in die Motorik über, dass ich mein eigenes Smartphone bereits über die Kamera sperren wollte. Die Rückseite ist zwar aus Plastik, jedoch mit Metallfasern verstärkt und fühlt sich dementsprechend hochwertig an. Nur bei sehr viel Druck entlockt man dem G3 ein leises Knarzen. Dicke und Gewicht fallen keineswegs negativ auf. Die leicht gerundete Rückseite schmiegt sich sehr gut an die Handfläche.
Performance, Benchmark, Software
Nicht nur der Benchmark zeigt: Das G3 steht seiner Konkurrenz bei Hardware und Performance in nichts nach. Auch grafisch anspruchsvolle Spiele laufen flüssig und ruckelfrei, kurz: Machen wirklich Spaß.
Bei der allgemeinen Android-Oberfläche treten jedoch immer wieder Fehler auf: Icons laden nach, Wischen braucht einen Gedenkmoment, Mikroruckler. Ein Performancepatch ist bereits verfügbar, bis Artikelschluss konnten wir diesen jedoch noch nicht direkt auf unserem Testgerät installieren, da dieses nicht in der offiziellen Update-Liste hinterlegt war. LGs eigene UI macht nichts neu, sieht aber gut aus und lässt sich intuitiv bedienen. Nett ist unter LGs eigener UI das Double-Tap-Feature, mit dem sich der Bildschirm sowohl sperren als auch entsperren lässt. Mit dabei ist selbstverständlich auch LGs Knock Code als Sperrmuster. Außerdem ist auf dem linken Panel des Homescreens LG Health platziert, was – mehr oder weniger akkurat – Schritte und verbrauchte Kalorien des Tages aufzeichnet.
Display
Das G3 leidet unter dem Problem, unter welchem viele hochauflösende Displays, vor allem QHD-Displays, leiden: Zu viele Pixel. Darauf sind Android und viele Apps noch nicht vorbereitet, weswegen manches in Pixelbrei endet. Dazu kommt ein spezielles Problem des G3 – das Display ist zu dunkel, der Kontrast etwas zu schwach. Im prallen Sonnenschein kommen somit schwierige Umstände beim Erkennen des Displayinhalts auf, wobei das G3 auf Grund eines Hitzeproblems unter voller Sonneneinstrahlung nicht einmal die maximale Helligkeit zur Verfügung stellt. LG muss hier bei einem möglichen Nachfolger in diesem Punkt nachbessern. Dies würde jedoch auch den Akkuverbrauch noch weiter steigern – ein Teufelskreis. Also muss es beim G4 heißen: Helleres Display, größerer Akku. Das eine bedingt das andere.
Kamera
Die Kamera mit ihren 13 MP liefert gute Bilder. Gute, nicht grandiose. Der gelegentliche Schnappschuss sieht (für ein Smartphone und mit Instagram-Filter) trotzdem hervorragend aus. Videos lassen sich auch in FullHD und sogar UltraHD (3840 x 2160 Pixel) aufnehmen. Beispiele für FullHD-Aufnahmen findet man mit den Videos, die wir auf der Gamescom aufgenommen haben – dort fungierte das G3 als unsere Kamera. Der optische Bildstabilisator kommt dabei auch sehr gut zur Geltung, Kamerawackeln wird fast komplett eliminiert.
Lautsprecher, Akku, Sonstiges
Lautes Musikhören macht mit dem G3 tatsächlich Laune. Natürlich ist es letztendlich immer noch ein Smartphone, der 1-Watt-Lautsprecher macht seine Arbeit jedoch überraschend gut, weswegen es für ein Smartphone eine hervorragende Soundqualität liefert. Allerdings muss beachtet werden: Der Lautsprecher liegt auf der Rückseite, weswegen man das Smartphone für eine bessere Qualität auf das Display drehen und somit unbedienbar machen muss. Zum Akku: Im Standby kann das G3 lange durchhalten – in Benutzung eher nicht so. Da schafft man es ohne Probleme, den Akku in zwei Stunden halb leer zu bekommen. Es über den Tag zu schaffen gestaltet sich daher schwierig, man muss wirklich auf die Akkuanzeige achten. Surft und spielt man nicht besonders viel, widersteht man der Verlockung des Boliden, kann es allerdings funktionieren. Ein tägliches Aufladen über Nacht ist aber ein Muss!
Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist die Sprachqualität bei der Telefonie. Smartphones benutzt man 2014 auch dafür noch gelegentlich. Der Gesprächspartner kommt klar und laut an, umgekehrt ebenfalls. Der LTE-Chip (getestet im E-Plus-Netz) leistet was er soll – Webseiten laden schnell, Streaming von Videos und Musik ist überhaupt keine Schwierigkeit.
Fazit
Der Akku hält wegen des hungrigen Displays nicht mehr so lange wie beim Vorgänger, dafür gibt es natürlich auch mehr Power unter der Haube. Wer auf der Suche nach einem topaktuellen Smartphone im Bereich von 500 Euro ist, dafür die negativen Punkte beim dunklen Display in Kauf nehmen kann, ist mit dem LG G3 sehr gut beraten. Nebenbei macht die Kamera noch erstaunlich gute Fotos und Videos.
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Vielen Dank an LG für die Bereitstellung eines Testgeräts!