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Marktgeschehen
25. Mai 2015

Günther Oettinger und der Kampf gegen Lobbyismus und Roaming-Gebühren [Kommentar]

Eigentlich sollten die Roaming-Gebühren schon im nächsten Jahr komplett fallen, doch dank großartiger Arbeit der Lobbyisten bleiben sie erhalten, wenn auch zu sinkenden Preisen. Nun spricht sich der EU-Digitalkommisar Günther Oettinger für eine stufenweise Abschaffung eben jener Gebühren aus.

Man mag von Günther Oettinger ja halten was man will, ich persönlich geb nicht viel auf ihn, doch etwas muss man ihm zu Gute halten – er fordert die schrittweise Abschaffung der Roaming-Gebühren innerhalb der EU bis Ende 2018. Nun könnte man ja meinen, dass damit alles geklärt sei, aber wie man Politiker kennt, wirft auch Oettinger hier wieder nur etwas in den Raum, ohne eine konkrete Idee zu haben, wie es umgesetzt werden soll. Und genau an dieser Stelle sehe ich für meinen Teil das Kind schon wieder im Brunnen liegen. Zwar traue er nach eigener Aussage der Europäischen Union zu, dass man eine Möglichkeit erarbeiten könnte um die Gebühren für Telefonate, SMS und Datendienste abzuschaffen, aber skeptisch bin und bleibe ich trotzdem.

Bedenkt man, welche Dinge Oettinger in der Vergangenheit so losgelassen hat, ist diese Skepsis sicherlich auch mehr als berechtigt. So gab es ja bereits eine entsprechende Ausarbeitung der EU, welche die komplette Abschaffung eben jener Gebühren vorsah. Was daraus geworden ist, ist ja bekannt. So bleiben die Gebühren durch die Arbeit der Lobbyisten erhalten – wenn auch ihre Kosten sinken. Einem selbst bleibt also nichts anderes übrig, als auf Angebote der lokalen Provider auszuweichen oder, sofern vorhanden, WLAN-Hotspots zu nutzen.

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Bjørn Max Wagener

Journalist und Video-Editor