Home » Microsoft » Angetoucht: Das neue Microsoft Surface Pro 4 im TabletHype.de-Test
MicrosoftTestberichteWindows
Surface Pro 4
1. Dezember 2015

Angetoucht: Das neue Microsoft Surface Pro 4 im TabletHype.de-Test

Mit der Surface-Reihe bringt Microsoft in diesem Jahr nun schon die vierte Generation des 2-in-1-Gerätes auf den Markt. Wir hatten Dank Notebooksbilliger.de die Möglichkeit, das Gerät direkt ab deutschem Releasetag, dem 12. November, zu testen.

Mit 2-in-1-Geräten konnte ich mich bisher immer nur mittelmäßig anfreunden, mit Ausnahme der Surface-Reihe von Microsoft. Als kurzzeitiger Nutzer eines Surface Pro 2 wusste ich auch in etwa, was mich mit der neusten Generation erwartet.

20151122_085834

Allgemeines

In unserem Fall testeten wir die Version mit dem Intel Core i5 6300 mit 2,5 GhZ, 4 GB RAM und einer 128 GB SSD. Gerade letztere sorgte auch für etwas Frust. So ist die SSD von Haus durch einen Software-Fehler teilweise extrem gedrosselt. Abhilfe schaffte hier nur die Installation eines alternativen Treibers, was aber auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein kann. Hier legt Microsoft hoffentlich bald eine entsprechende Lösung vor. Ein weiteres Problem, welches inzwischen aber glücklicherweise halbwegs unter Kontrolle ist (TabletHype berichtete), waren unkontrollierte Bluescreens. Bei meinem Testgerät machte größtenteils aber der Grafiktreiber Probleme, welcher unter Adobe Premiere Pro CC 2015 kurz nach dem Start abstürzte und gleich das ganze System mitnahm. Die aktuelle Photshop Version machte hingegen überhaupt keine Probleme, ganz im Gegenteil.

Gerade hier ließ sich ein großer Vorteil des Surface Pro 4 ausspielen: Der Touchscreen und der entsprechende Surface Pen. Letzteren erkennt Photoshop automatisch und bietet die Möglichkeit, mit diesem zu zeichnen oder Retuschen vorzunehmen. Interessant ist hier, dass es automatisch erkannt wird, wie stark man aufdrückt und entsprechend kommt ein schwächerer oder stärkerer Stich heraus. Doch nicht nur im kreativen Bereich lässt sich der Surface Pen wunderbar einsetzen, sondern auch im Office Bereich spielt er zusammen mit dem aktuellen Office 2016 / Office 365 seine Stärken bei den Freihand-Tools aus.

sfp4_pen_office

Die eigentlichen Vorteile des Surface Pro 4 liegen gegenüber den Vorgänger klar auf der Hand. So kann der verbaute Digitizer nun 1024 Druckpunkte erfassen, der Vorgänger kann hingegen „nur“ 256. Diese Vervierfachung wirkt sich natürlich auch auf den neuen Surface Pen aus, welcher auch speziell hierfür optimiert wurde. Positiv ist trotzdem anzumerken, dass man ihn auch mit dem Vorgängermodell nutzen kann. Selbiges gilt auch für das neue Type Cover, welches ebenfalls mit dem Surface Pro 3 kompatibel ist. Hierfür veröffentliche Microsoft entsprechende Updates, welche die Kompatibilität herstellten.

Display

Doch nicht nur im Bereich der Eingabe hat Microsoft mit dem Surface Pro 4 zahlreiche Komponenten verbessert, sondern auch in Sachen Display. So kommt das Convertible mit einem 12,9-Zoll-Display daher, welches mit 2736 x 1824 Pixeln auflöst. Wie auch schon die Vorgängermodelle ist hier natürlich wieder ein Touch-Display verbaut, welches die Eingaben der Finger oder des Surface Pen entsprechend erkennt und umsetzt. Das Seitenverhältnis von 3:2 ist gerade zum Arbeiten mit Office oder Photoshop, was meinem Workflow entspricht, extrem angenehm. Auch die Helligkeit und Blickwinkel lassen hier kaum Wünsche offen.

Prozessor, Arbeitsspeicher, SSD

Nur eine gute Tastatur und ein gutes Display machen natürlich noch lange kein gutes Gerät. Genau deswegen verbaut Microsoft in der neuen Surface Pro Reihe wieder einmal Prozessoren von Intel. In unserem Fall kommt, wie anfangs bereits erwähnt, ein Core i5 6300 mit 2,5 GhZ zum Einsatz. Unterstützt wird der Chip von 4 GB RAM und einer 128 GB SSD aus dem Hause Samsung.

Sorgen der Prozessor und der Arbeitsspeicher für ein durchaus angenehmes Arbeiten, macht die SSD, wie auch bereits erwähnt, leider ein paar Zicken. Hierbei wird nur ein Bruchteil der möglichen Leistung genutzt. Auch ein zwischenzeitliches Firmware-Update des Gerätes brachte in diesem Bereich keine Besserung. Zwar liefert die SSD akzeptable Werte, ärgerlich ist es trotzdem.

as-ssd-bench NVMe SAMSUNG MZF 24.11.2015 20-01-22

Erfreulich ist allerdings der Lüfter unseres Testgerätes. Dieser springt im Gegensatz zum Surface Pro 3 wie versprochen entsprechend weniger an. Wenn er es allerdings tut, bekommt man es durch ein Rauschen deutlich mitgeteilt. Hierbei konnte ich es im normalen Office und Surf-Betrieb nicht feststellen. Auch einfache Photoshop-Arbeiten steckte es ohne Lüfter-Betrieb weg. Ging man dann allerdings zu Arbeiten im 3D Bereich oder gar Videoschnitt über, dauerte es nicht lange.

Type-Cover

Zum Type-Cover selbst gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Einzig: Es ist großartig. Gerade für mich ist eine gute Tastatur extrem wichtig. Genau dies bietet mir das neue Type-Cover, inklusive einem großartigen Touch-Pad. Gerade durch nur einen USB-Anschluss am Surface war mir eben auch jenes wichtig. Ebenfalls ein positiver Aspekt ist die Hintergrundbeleuchtung der Tasten. Diese eignet sich natürlich besonders in dunkleren Umgebungen perfekt zum Arbeiten. Ein weiterer Vorteil hieran ist, dass man die Helligkeit stufenlos regeln kann. Weiterhin ist es auch etwas für Nutzer des Surface Pro 3, denn auch hier passt das neue Type-Cover. Und von meiner Seite gibt es eine klare Empfehlung zum Upgrade, denn es lohnt sich.

--ZY8mfAe0SNM-bDjenCY9JrqBk3l1PnV3yP6aDrEds

Akku

Mit dem 5087-mAh-Akku des Surface Pro 4 kam ich trotz einiger Bedenken sehr gut durch den Tag. So kam es in meinem Fall zu einem gemixten Szenario zum Einsatz. Zum einen Teil im Büro, mit WLAN und hellster Einstellung vom Display, aber auch unterwegs in der Bahn oder im Auto. Hierbei setzte ich teilweise auch auf meinen mobilen WLAN-Hotspot, sofern eine entsprechende Netzabdeckung gegeben war. Aber auch ohne WLAN wurde es unterwegs genutzt, was sich natürlich in der Laufzeit doch etwas bemerkbar macht. Aber auch die Nutzung des Type-Covers kann sich in der Akkuleistung widespiegeln, wenn auch nicht so extrem, wie mancher vielleicht denkt. Ärgerlich ist allerdings, dass man auch beim Surface 4 Pro wieder auf einen proprietären Ladestecker setzt. Andere Hersteller, zum Beispiel HP, zeigen hier, dass es auch schöner gehen kann – etwa mit einem USB-Typ-C-Anschluss.

Im Energiesparmodus kam ich laut der Vorhersage von Windows auf knapp 11 Stunden Nutzungszeit. Im realen Test waren es bestenfalls etwa 8,5 h. Hierbei muss aber auch erwähnt werden, dass das Gerät nicht dauerhaft in Benutzung war, sondern teilweise mit abgeschaltetem Bildschirm im Rucksack sein Dasein fristen musste – bis zum nächsten Einsatz.

Lautsprecher

Waren die Lautsprecher in den Vorgängermodellen immer ein Kritikpunkt, kann man dies nun im neuen Modell nicht mehr behaupten. Auch wenn man es ihnen nicht unbedingt zutraut, verrichten Sie ihren Dienst recht ordentlich und reichen zum normalen Musikhören oder Filmeschauen völlig aus. Mein Soundsystem möchte ich trotzdem nicht missen, aber immerhin konnten die Redmonder auch hier wieder etwas verbessern. Etwas schwer tut sich das Surface allerdings mit einem externen Mikrofon über den Klinke-Stecker. Denn genau hierfür gibt es keinen separaten Eingang, sondern nur einen gemeinsamen Port für Kopfhörer oder Lautsprecher sowie ein Mikrofon, wie man es sicherlich schon vom Smartphone oder Tablet gewohnt ist.

Kamera

In Sachen Kamera setzt Microsoft auf jeweils eine auf Vorder- und Rückseite mit 8 Megapixel bzw. 5 Megapixel für Videotelefonie oder Selfies. Ebenfalls ist die Unterstützung für Windows Hello mit an Bord. Hiermit ist es möglich, sich über einen Scan seines Gesichts anzumelden. Allerdings funktioniert Hello so zuverlässig, dass selbst Zwillinge unterschieden werden, wie eine öffentliche Präsentation dieses Jahr zeigte (TabletHype berichtete). Natürlich war auch ich neugierig und habe dieses Feature ausgiebig getestet. Im Test zeigte sich, dass sich bei ausreichenden Lichtverhältnissen der Anmeldevorgang durchaus erleichtern lässt. Bei einer dunkleren Umgebung oder gar kompletter Dunkelheit funktioniert Windows Hello aber nicht.

Die Kameras selbst verrichten beide ausgiebig gute Dienste, wobei ich selbst mehr die Rückkamera im Test hatte und die Selfie-Kamera „nur“ für ein Videotelefonat bei Skype zum Einsatz kam. Doch auch hier gab es von meinem Gegenüber viel Lob für die Kamera.

Konnektivität

In Sachen Konnektivität kommt das Surface Pro 4 mit Bluetooth 4.0 und einem WLAN-Chip nach dem 802.11 ac Standard daher. Letzterer ist natürlich abwärtskompatibel. Sonst bietet das Gerät noch einen USB 3.0 Anschluss, einen microSD-Einschub, einen Kopfhörerausgang, einen Mini-DisplayPort und den Anschluss für das Type-Cover.

Hier gibt es, bis auf den einzigen USB-Anschluss, nicht wirklich etwas zu beanstanden. Doch auch der genannte Kritikpunkt lässt sich natürlich über einen USB-Hub beheben, was gerade unterwegs doch etwas nervig sein kann.

Lieferumfang

Im Lieferumfang des Surface Pro 4 findet sich neben dem Gerät selbst nicht viel. Zwar kommt der Surface Pen dazu und natürlich auch ein Ladegerät gibt es dazu, doch dann war es das an Hardware auch schon. Sonst findet man im Karton noch etwas Papier, was aus Anleitungen und Garantiekarten besteht. Es hat sich im Gegensatz zu den Vorgängern also nichts geändert, da man das Type Cover immer noch separat verkauft.

Fazit

Das Fazit zum Surface Pro 4 fällt größenteils positiv aus, wenn auch nicht komplett. Die negativen Punkte sind eindeutig die gedrosselte SSD und die Bluescreens, welche ja trotz Firmware-Update immer noch nicht komplett verschwunden sind. Für Nutzer des Surface Pro 3 ist natürlich das neue Type Cover besonders interessant und das Geld hierfür ist gut angelegt.

Mein Fazit sieht dahingehend aus, dass man für professionelle Arbeiten durchaus zum Surface Pro 4 greifen sollte, sofern man Windows nutzen möchte oder muss. Für private Zwecke sollte man warten, ob es nicht eventuell, wie auch im Falle des Surface 3, eine billigere Version geben wird. Dies steht aber noch in den Sternen. Wer nun aber trotzdem Interesse am Surface Pro 4 hat, kann es unter anderem bei NotebooksBilliger.de bestellen.

About this author

Bjørn Max Wagener

Journalist und Video-Editor