Ein herber Rückschlag für den chinesischen Hersteller Xiaomi: Eigentlich wollte man ab sofort den indischen Markt in Angriff nehmen, doch nun wurde ein Import- und Vertriebsverbot verhängt. Den Grund hierfür sollen Patentrechtverletzungen darstellen.
Seit dem Start Xiaomi’s in Indien ist das Land ein wichtiger Markt für die Chinesen geworden. Einfach hat man es allerdings nicht, die Palette an Problemen reicht von verärgerten Kunden durch zu wenig verfügbare Geräte bis hin zu Sanktionen wegen der Veröffentlichung von Verkaufszahlen, welche allerdings nicht der Wahrheit entsprochen haben. Wie der Blog „SpicyIP“ nun berichtet, hat das Telekommunikationsunternehmen Ericsson Klage beim obersten Gerichtshof eingereicht, da Xiaomi angeblich gegen eine große Zahl an Patenten verstoßen würde. Dieses Vorgehen ist scheinbar kein Einzelfall, denn auch gegen andere Firmen wurde in Indien bereits geklagt, unter anderem auch Micromax.
Wie SpicyIP weiterhin berichtet, reagierte das Gericht bereits auf die Klage von Ericsson und ließ durch den indischen Zoll ein Importverbot gegen Xiaomi verhängen. Weiterhin ist es Xiaomi ab sofort untersagt Produkte, die Patente von Ericsson verletzen, zu bewerben, zu verkaufen oder herzustellen. Bisher ist allerdings nicht bekannt, welche Geräte aus Xiaomi’s Portfolio betroffen sind.
Der Indien-Chef von Xiaomi, Manu Jain, äußerte sich bereits zu den Vorwürfen und gab folgendes Statement ab.
Obwohl wir noch keine offizielle Nachricht vom Obersten Gerichtshof erhalten haben, prüft unsere Rechtsabteilung den Fall bereits basierend auf den derzeit vorliegenden Informationen. Indien ist für Xiaomi einer der wichtigsten Absatzmärkte und wir werden alle nötigen Schritte im Sinne des indischen Rechts einleiten. Weiterhin sind wir bereit mit Ericsson zusammenzuarbeiten, um das Problem möglichst bald aus der Welt zu schaffen.
Wieso man die vorangegangenen Kontaktversuche von Ericsson ignorierte und soviel Zeit verstreichen ließ, ist ungewiss. Dass Ericsson Xiaomi allerdings wirklich sechs Mal versuchte zu kontaktieren, lässt sich genauso wenig belegen. Denkbar wäre allerdings, dass man bei Xiaomi versuchte das Problem auszusitzen und darauf spekulierte, das Ericsson keine rechtlichen Schritte einleiten würde.