Eigentlich sollten die Roaming-Gebühren innerhalb der EU komplett fallen. Wie nun jedoch kommuniziert wurde, ist und bleibt dies leider (vorerst) Wunschdenken.
Man ist im Ausland und will mit den Lieben daheim kurz telefonieren oder per WhatsApp ein Foto verschicken. Beides ist selbst innerhalb der EU eine teure Angelegenheit. So war eigentlich geplant, dass mit dem 1. Januar 2016 dies hohen Roaming-Gebühren komplett fallen sollen. Nun ist es so, dass es eine Schein-Flatrate geben wird. So sollen 50 Minuten Telefonie und 50 SMS pro Jahr nach dem eigenen Inlandstarif abgerechnet werden, danach wird der Kunde zur Kasse gebeten – natürlich zu den üblichen Roaming-Tarifen.
Interessant werden dürfte es allerdings besonders im Datenbereich, denn die geplanten 100 MB pro Jahr dürften von so gut wie jedem, der sich ab und an im EU-Ausland aufhält, schnellstens ausgenutzt werden. Denn eins ist sicher – die 3 Euro pro 50 MB, die viele Netzbetreiber aktuell von ihren Kunden verlangen, sind eindeutig zu viel und schon lange nicht mehr zeitgemäß. In diesem Fall bin ich selbst allerdings fein raus, denn mit meinem Business-Kundentarif der Telekom kann ich alle Dienste wie gewohnt auch im Roaming nutzen – ohne Zuzahlung.
Eins muss man der EU allerdings zugute halten. So sinken die Gebühren für Roamingdienste innerhalb des EU-Raums seit 2007. Nur jammern auch hier die Anbieter, denn man verdient ja schließlich weniger Geld. Es bleibt allerdings immer noch die Hoffnung, dass auch diese in naher Zukunft endgültig fallen. Spätestens wenn Google mit Project Fi in Europa aufschlägt, dürfte dies der Fall sein.
via: FAZ