Interessantes hört man aktuell aus dem BlackBerry-HQ in Waterloo, Kanada. Nämlich genau dort hat man scheinbar aktuell in den Mimimi-Modus gewechselt und nörgelt fleißig herum. Getroffen hat es unter anderem Apple mit iMessage und Netflix mit der fehlenden App für das mobile Betriebsystem der Kanadier.
Seit Jahren hängt BlackBerry nun schon in den Seilen und kommt scheinbar auch nicht so wirklich aus dieser Lage heraus. Eigentlich ein trauriger Umstand, denn betrachtet man sich das Portfolio der Kanadier, kann man diesen kaum nachvollziehen. So legte man mit der Z-Serie schon zwei großartige Geräte vor, welche in Kombination mit der Düsseldorfer Firma SecuSmart sogar an die Bundesregierung verkauft wurden, mit dem Passport kam sogar wieder ein Smartphone mit einer vollwertigen Tastatur auf den Markt.
Doch nun hat der derzeitige BlackBerry-Chef John Chen den Vogel abgeschossen. Im Blog des Unternehmens wirft er Apple einen Verstoß gegen die Netzneutralität vor, da der Kurznachrichten-Dienst iMessage exklusiv im Ökosystem der Kalifornier funktioniert. Im gleichen Atemzug wird auch der US-Streamingdienst Netflix aufgezählt, da dieser keine native App für BlackBerrys OS bereitstellt. Doch wie war das gleich mit dem BlackBerry Messenger bis zur Freigabe im letzten Jahr für Android, iOS und Windows Phone? Genau, da war dieser Dienst ebenfalls ein BlackBerry-only Service. Das hat Chen bestimmt ganz unbeabsichtigt vergessen?
Abgesehen von dieser Tatsache, dass man bis letztes Jahr noch in der selben Schiene unterwegs war, will Chen den US-Senat auf die Sache ansetzen. Dieser soll sich dem „Zweier-Breitband-Ökosystem“ annehmen, in dem Android- und iOS-Nutzer hängen und damit viel mehr Apps und Dienste nutzen können als Nutzer anderer Betriebsysteme.
Zum Abschluss bleibt eigentlich nur zu sagen, dass sich BlackBerry und John Chen insbesondere gewaltig ins Knie geschossen haben. Für mich zum Beispiel ist es egal, ob iMessage auf Android oder einem anderen Nicht-Apple-OS funktioniert. Nutzen würde ich es nämlich eh nicht, da es weitaus bessere Dienste gibt. Abgesehen davon hätte man in Waterloo auch gut daran getan, die eigene Firmengeschichte vernünftig zu beleuchten, bevor man sich über andere Hersteller aufregt.
Wer sich für das komplette Posting auf dem BlackBerry-Blog interssiert, findet es an dieser Stelle.