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12. August 2013

Das Asus MeMO Pad HD 7 im Kurztest

Das Asus MeMO Pad HD 7 ist nicht nur ein Preishammer, es ist in der Preisklasse technisch gesehen unschlagbar aufgestellt. Das 7-Zoll-Tablet lockt mit Quadcore-Prozessor sowie mit Videoaufnahmen in 1.080p-Auflösung. Andere mittlerweile als Standards festgeschriebene Features fehlen nicht. Der Preis von unter 150 Euro spricht zudem eine klare Sprache; nämlich kauf mich.

Ich tue mich bekanntlich schwer, nach wenigen Testtagen ein Gerät als gut oder schlecht zu bezeichnen. Beim Asus MeMO Pad HD 7 stimmt allerdings die Mischung: ausreichend gute Hardware, fast aktuelle Software. Und trotz des günstigen Preises von 149 Euro, kann ich die Flunder jedem empfehlen, der beispielsweise unterwegs gerne liest oder einfach nur im Internet surft. Ach ja, im Lieferumfang befindet sich auch ein Standfuß, mit dem das Tablet aufrecht hingestellt werden kann. Wirklich nützlich. Natürlich wurde auch ein Netzteil berücksichtigt. Aber schauen wir uns das Tablet im Detail an.

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Seit dem Nexus 7 sind wir in Sachen günstige Tablets verwöhnt. Nexus-Hersteller Asus ist zweifelsohne der derzeit beste Tablet-Spezialist, der auf Android setzt. Das MeMO Pad HD 7 besteht aus glattem und stabil wirkendem Kunststoff und machte bereits beim Auspacken eine gute Figur. Das lag zum einen an der wirklich guten Verarbeitung, zum anderen an den handlichen Maßen von 196,8 x 120,3 x 11 Millimeter; bei einem Gewicht von gerade einmal 302 Gramm. Was mir besonders gut gefällt, ist die Position der Tasten an der rechten Seite. Laut, leise, an und aus sind so angebracht, dass diese während des Betriebs nicht ständig versehentlich aktiviert werden. Ja klar, einige werden den breiten Displayrahmen sicherlich kritisieren, doch während der Nutzung hat dieser tatsächlich seine Berechtigung – die Finger geschweige denn die Hand berühren nicht sofort das berührungssensible Display.

Hardware

Hier gibt es einfach nichts zu meckern. Das IPS-Pannel löst ausreichend mit 1.280 x 800 Pixel auf (216 ppi) und verspricht eine kräftige Farbdarstellung. Dem stimme ich zu. Leider ist es für Fettflecken extrem anfällig. Ebenfalls ärgerlich: Der Tablet-PC verfügt leider nicht über eine automatische Helligkeitsjustierung. Vielleicht ist der Sensor dafür einfach zu teuer, vielleicht hätte man dann das beschriebene Preissegment verlassen müssen?

Als SoC dient ein MediaTek MTK 8125, der einen leistungsstarken Quad-Core-Prozessor mit 1,2 Gigahertz nutzt. Dieser reicht auch für etwas rechenintensivere Apps aus. Als GPU flankiert die Rechenmaschine PowerVR SGX 544 – was dem Nutzer vermutlich sowieso egal sein wird. Weniger egal ist der zur Verfügung stehende Speicher. Leider dürfen nur 16 Gigabyte genutzt werden. Jedoch darf der Anwender via Micro-SD-Slot auf bis zu 32 Gigabyte aufrüsten.

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Für die Daten-Übertragung sorgen WLAN 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 4.0. Das WLAN funktioniert einwandfrei – selbst bei größeren Downloads brach die Verbindung nicht ab. Die Übertragung via Bluetooth stockte dagegen immer mal wieder. Das lag allerdings am Router. So funken Bluetooth und der Standard-WLAN mit 2,4 Gigahertz. Stellt man den Router auf 5.0 Gigahertz, konnte ohne Probleme Musik via Bluetooth gestreamt werden. Wer über keinen Router mit Dual-Band verfügt, sollte sich die Problematik einfach merken. So entfällt eine nervende Suche nach der Fehlerquelle. Auf NFC wurde verzichtet.

Zwei Kameras

Überraschung, die beiden verbauten Kameras können nicht mit dem Nokia-Standard mithalten. Doch die Hauptkamera löst immerhin mit fünf Megapixel auf. Videoaufnahmen mit 1.920 x 1.080 Pixel sind möglich. Im Kurztest war allerdings viel Licht nötig, um das Video ansehnlich zu drehen. Die Menüführung der Kamerafunktion ist dabei eine große Hilfe. So muss der Nutzer nicht mehr mit zwei Fingern zoomen, vielmehr gibt es einen Punkt, den der Regisseur einfach mit nur einem Finger ziehen darf. Wirklich gut gelöst. Die Frontkamera dagegen ist Standard. 1,2 Megapixel und Videoaufnahmen mit 720p – beispielsweise für Hangouts oder Skype-Telefonie absolut ausreichend.

Akku

Der Akku überrascht ein wenig. Die vom Hersteller angegebenen zehn Stunden sind gefühlt drin. Schaut man Filme oder zelebriert ein Spiel; auch die dauerhafte Aktivierung von WLAN sowie Bluetooth mindert allerdings dessen Laufzeit. Dennoch darf sich der Nutzer bei einer beherzten Nutzung auf 6-8 Stunden freuen. Die Bescheidenheit des Akkus liegt sicherlich auch an der 720p-Auflösung sowie am Chip selbst.

Software

Asus setzt gewohnt auf eine reine Android-Variante in der Version 4.2.1. Direkt nach dem aktivieren des Asus MeMO Pad HD 7 werden alle veralteten Apps sowie andere System-Updates heruntergeladen und installiert. Es empfiehlt sich, den Akku des Tablets zuvor komplett geladen zu haben. Asus gönnt dem Android zusätzlich noch eigene Einstellungen in der Benachrichtigungsleiste sowie eine App, „intelligentes Sparen“, die unter anderem den Energieverbrauch im digitalen Auge behält.

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MeMO Pad HD 7 in der Praxis

In der Praxis muss sich das Asus MeMO Pad HD 7 nicht verstecken. Ich gehöre allerdings zu den Nutzern, die auf Tablets nicht spielen. Ich verarbeite lediglich Informationen und schaue gerne bei der Nutzung auf der Couch TV. Natürlich darf auf dem Gerät auch gespielt werden. Doch der Formfaktor 7-Zoll eignet sich halt eher zum Lesen und schnellem Austausch per E-Mail und Chat. Sei es drum. Im Gaming-Bereich testete ich spontan Asphalt 7: Heat. Das aufwendig programmierte Autorennspiel lief auf dem Asus sauber und absolut ruckelfrei – beeindruckend. Wer also unterwegs oder von der Couch aus spielen möchte, nur zu.

Da ich gerne PDFs unterwegs in der Bahn lese, war ich gespannt, wie das Gerät mit großen PDF-Dokumenten umgeht. Mittlerweile bin ich begeistert. Das Gerät schluckt einfach alles und bedankt sich bei euch mit einer sehr flüssigen Performance während des Lesens. Hierfür nutze ich in der Regel die App Office Suite Pro 7 für nicht wirklich günstige 11,47 Euro. Wer Dateien nur anschauen möchte, kann natürlich auch die kostenlose Variante OfficeSuite Viewer 7 + PDF&HD nutzen. Auch meine Lieblings-Applikationen „taz“ und „Die Zeit“ liefen sauber auf dem Tablet.

Von Full-HD Filmen rate ich allerdings ab. Zum einen gibt die feste Auflösung die Movies nicht wirklich wieder, zum anderen macht auch die verbaute Hardware bei 1.080p-Filmen schlapp. 720p-Filme wurden dagegen ohne Probleme abgespielt.

Fazit:

Kaufen, kaufen, kaufen. Ich bin schwer begeistert und überrascht zugleich. Ich hätte nicht gedacht, dass nach dem Nexus 7 noch eine Steigerung zu erwarten war, die in Sachen Preis eine Schippe drauflegt. Das Asus MeMO Pad HD 7 ist kein iPad, kein Surface Pro und auch kein Nexus 7; doch muss sich der 7-Zöller nicht verstecken. Für den alltäglichen Gebrauch reicht die Flunder völlig aus. Games, Filme und Internet laufen meist ruckelfrei. Die überraschend langen Akkulaufzeiten von mindestens sieben Stunden machen einfach nur Laune. Und ja, der Preis von 150 Euro ist zudem eine klare Kampfansage.

Dieses Testgerät wurde uns freundlicherweiße von notebooksbilliger.de zur Verfügung gestellt. Dort könnt ihr den 7-Zöller übrigens auch für 149 Euro vorbestellen.

Bilder: Markus Henkel

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Markus Henkel

Journalist und Blogger www.laengsynt.de - der @EbbeSand schreibt unter anderem für das Handelsblatt, eebusiness, HPC-Wire und ist Editor für die Software-Schmiede TUP ww.tup.com. Auch bei Google+.