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Ratgeber
2. August 2015

Tablet-Displays und ihre Technologien – was ist am besten?

Ist man derzeit auf der Suche nach einem neuen Tablet, ist vor allem das Display eines der Kriterien, auf das am stärksten geachtet wird. Modelle mit HD, FullHD, WQHD und QXGA Auflösung tummeln sich auf dem Markt und dann gibt es auch noch verschiedene Displaytechnologien wie IPS, IGZO, OLED, AMOLED und Co. Die Frage, welche Punkte beim Tablet-Kauf besonders berücksichtigt werden sollten, möchten wir in diesem Artikel klären.

Die Displaygröße

Primär sollte bei der Wahl des neuen Tablets selbstverständlich erst einmal auf die Größe des Geräts geachtet werden. Da diese essentiell von der Displaydiagonalen abhängt, kann diese als Richtwert genommen werden. Natürlich, es gibt größere und kompaktere Geräte wie beispielsweise das Dell Venue 8 7840, dessen Displayränder auf ein Minimum verringert wurden, dennoch dient die Displaygröße dafür, sich erste Gedanken über die Abmessungen des Tablets zu machen.

Zur groben Einordnung lassen sich Tablets in drei verschiedene Klassen unterteilen. So sind Geräte mit einer Displaydiagonalen von 7-8 Zoll als relativ mobil zu betrachten und können beispielsweise auch ideal in Kinder-Hände gegeben werden. Liegt die Displaygröße dann zwischen 9 und 10 Zoll, bekommen wir es schon mit größeren, dafür aber auch schwereren Geräten zu tun. Als Beispiel können hier unter anderem Apples iPad Air 2 oder das Sony Xperia Z4 Tablet genannt werden. Die letzte Kategorie umfasst dann alle Geräte mit Diagonalen über 10,1 Zoll, zu denen vor allem Windows-Tablets und -Convertibles zählen. Auf Grund der größeren Fläche können diese Modelle auch zum produktiven Arbeiten genutzt werden, das Gewicht fällt jedoch noch einmal höher aus.

Schlussendlich sei also gesagt, dass sich kleinere Tablets für den mobilen Einsatz eignen, während größere Modelle, gerade mit dem Windows Betriebssystem, zum Beispiel auch als mobile Arbeitsmaschine genutzt werden können und Ambitionen haben den eigenen Laptop zu ersetzen. Außerdem sollte berücksichtigt werden, dass der Preis der Geräte zumeist auch mit steigender Displaydiagonale zunimmt.

Die Displayauflösung

Auch die Suche nach der richtigen Displayauflösung hängt stark von den persönlichen Präferenzen ab. So finden sich auf dem Markt Tablets mit lediglich 1.024 x 600 Pixeln, während andere mit 2.560 x 1.600 mehr als 6-Mal so viele Bildpunkte vorweisen können. Mehr Pixel lassen aber dennoch nicht direkt auf ein schärferes Display folgern. So sollte die Auflösung in Relation zur Displaydiagonalen gesetzt werden, was mit der in ppi (pixel per inch) gemessenen Kenngröße der Pixeldichte ausgedrückt wird.

Diese wird errechnet, indem die Gesamtzahl aller Pixel durch die Displayfäche in Quadratzoll geteilt wird, was am einfachsten mit diversen Online-Tools erledigt werden kann. Scharf empfinden wir ein Display ab einer Pixeldichte von ungefähr 300 ppi, wobei auch noch Geräte mit 250 ppi in Ordnung gehen. Sollte die Zahl noch geringer ausfallen, dürfte der Konsum von Filmen, Spielen etc. nicht mehr mit allzu viel Spaß einhergehen.

Das Displayformat

Passend zur Displayauflösung möchten wir auch noch einmal kurz auf die verschiedenen vorherrschenden Displayformate eingehen. Während die meisten Hersteller nämlich Displays mit einem Seitenverhältnis von 16:9 verwenden, setzt unter anderem Apple bei den iPads auf das deutlich breitere 4:3-Format. Auch Samsung hat hier mit der erst kürzlich vorgestellten Galaxy Tab S2 Serie einen Wechsel des Displayformats vollzogen, sodass man Apple nun mit einem direkten Konkurrenzprodukt begegnet.

Möchte man auf dem zukünftigen Tablet vor allem Filme oder Serien genießen, sollte man am besten zu einem Modell im 16:9- oder 16:10-Format greifen, da hier kaum schwarze Balken bei der Wiedergabe auftreten. Geräte mit einem Seitenverhältnis von 4:3 können dahingegen mehr Informationen nebeneinander anzeigen, was auch nicht zu verachten sein sollte.

Die Displaytechnologie

Waren die bisherigen Punkte noch einigermaßen nachvollziehbar, dürften gerade Laien im Bezug auf die verwendeten Displaytechnologien ein großes Fragezeichen im Kopf haben. LCD, IPS, TN, IGZO, OLED und AMOLED – in den Datenblättern ist von so vielen verschiedenen Bezeichnungen die Rede, dass es schwer fällt durchzublicken. Da das Ganze jedoch glücklicherweise nur im ersten Moment so kompliziert aussieht, versuchen wir euch einen kurzen Überblick zu geben.

Grundsätzlich unterscheidet man bei den verwendeten Displaytechnologien zwischen LCD- und OLED-Panels. Während LCD-Panels weiße Flächen zumeist deutlich reiner darstellen, da bei der Flüssigkristallanzeige eine großflächige Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz kommt, sind bei OLED-Displays die Farben meistens etwas knackiger und das Schwarz wirkt deutlich satter, da jedes Pixel eine einzelne Beleuchtung besitzt und somit bei Bedarf abgeschaltet werden kann. Die AMOLED- bzw. Super-AMOLED-Technologie wird vor allem bei Displays des koreanischen Herstellers Samsung verwendet und bezeichnet eine leicht verbesserte Version der OLED-Panel.

Die Masse an LCD-Display lässt sich noch einmal in die Technologien TN, IPS und IGZO unterteilen. Unterschiede liegen hier vor allem in der Blickwinkelstabilität und der Farbtreue. So sind TN-Panels für die Hersteller in der Anschaffung am günstigsten, was dafür sorgt, dass diese oftmals in niedrigpreisigen Tablets zum Einsatz kommen. Farben wirken meistens relativ blass und schaut man von der Seite auf das Display, kommen Farben und Kontraste stark verfälscht rüber. Besser machen es hier Geräte mit einem IPS-Panel, das glücklicherweise heutzutage auch Standard geworden ist. Bessere Farben und hohe Blickwinkel erhöhen den Spaß mit dem Gerät enorm. Die IGZO-Technologie von Sharp ähnelt der IPS-Technologie stark, sodass wir auch hier dieselben Vorteile erhalten. Zusätzlich verbraucht das Panel deutlich weniger Energie, was sich positiv auf die Laufzeit ausschlägt, und es können mehr Pixel auf kleineren Flächen untergebracht werden.

Sollte man somit nicht unbedingt auf der Suche nach dem allergünstigsten Tablet sein, ist ein Blick auf die Displaytechnologie Pflicht. Tablets mit TN-Panel sind heutzutage nicht mehr zeitgemäß, ein IPS-Panel sollte es beim Neukauf somit schon sein. Obwohl die Anschaffungskosten für die Hersteller etwas höher sind, finden sich schon im Bereich um die 100 Euro 7 Zoll große Geräte, die mit einem guten IPS-Panel aufwarten können.

Fazit

Nachdem wir nun alle Merkmale eines Tablet-Displays ausführlich besprochen haben, können wir noch ein paar Empfehlungen aussprechen. Während bei der Display-Technologie wie gesagt IPS zu bevorzugen ist und die Wahl des Formats ausschließlich von den eigenen Präferenzen und dem Einsatzgebiet abhängt, sind Auflösung und Größe direkt miteinander verknüpft. Während 7 Zoll große Tablets noch mit 1280 x 800 Pixeln für die meisten ausreichend scharf wirken dürften, sind Displayauflösungen von QXGA (2048 x 1536 Pixel) oder WQXGA (2560 x 1600 Pixel) ab 10,1 Zoll Pflicht, wenn es sich um ein Tablet handelt, das für den Medienkonsum gedacht ist. Sucht man dahingegen nach einem Windows-Tablet oder -Convertible, sind auch noch 1920 x 1080 Pixel als ausreichend zu bewerten.

Da Online-Shops zumeist mit einigen Filterkriterien aufwarten können, ist es dann schlussendlich gar nicht mehr so schwer das ideale Tablet zu finden wenn man weiß, wofür man es einsetzen möchte und wo die eigene Preisobergrenze liegt. Einiges an Auswahl findet ihr beispielsweise bei arlt.com.

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Niklas Jutzler

Student und Tech-Blogger aus Mainz. Schon seit zwei Jahren mit viel Spaß und Motivation dabei. Ihr findet mich auch bei Google+.