Im Rahmen des Mobile World Congress 2013 stellte Samsung Ende Februar das Galaxy Note 8.0 vor. Davor kursierten schon wochenlang Gerüchte, Leaks und Vermutungen im Internet. Das 8-Zoll-Tablet ist jetzt schon seit zwei Monaten auf dem deutschen Markt erhältlich und verkauft sich bisher relativ gut. Wir konnten das Galaxy Note 8.0 in der 16GB-Version mit WiFi nun eine Zeit lang ausführlich testen und haben nun unsere Erfahrungen und Meinungen in folgendem Testbericht zusammengefasst.
Technische Daten des Samsung Galaxy Note 8.0:
- Modellbezeichnung: GT-N5100
- 8-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1280 x 800 Pixel (WXGA), Pixeldichte von 189 ppi
- Samsung Exynos 4412 Quad-Core-Prozessor mit 1.6 GHz
- 2 GB RAM
- 16 GB interner Speicher (erweiterbar über microSD-Karte auf bis zu 32 GB)
- 5-Megapixel-Rückkamera
- 1.3-Megapixel-Frontkamera
- GPS/Glonass
- 4600-mAh-Akku
- Abmessungen: 211 x 136 x 7,9 mm
- Gewicht: 337 Gramm
- S-Pen
- Infrarotschnittstelle
- 3,5 mm Kopfhörereingang
- Micro-USB-Anschluss, microSD-Kartenslot
- Android 4.1.2
- TouchWiz Nature UX
Lieferumfang, der erste Eindruck und Design
Das Samsung Galaxy Note 8.0 wird in einer schicken, hellbraunen Verpackung geliefert. In ihr befindet sich das, in unserem Fall, weiße Tablet, ein USB-Kabel mit dazugehörigem Netzadapter, welcher an die Gehäusefarbe angepasst ist, sowie einige Kurzanleitungen und ein kleiner Infozettel zu den Zubehörteilen.
Das Gerät macht einen soliden ersten Eindruck, insbesondere die klare, weiße Gehäusefarbe macht richtig was her. Darüber hinaus liegt der 8-Zöller wirklich wunderbar in der Hand, fühlt sich leicht an und kann, wie erwartet, problemlos mit einer Hand bedient werden. Die Vorderseite besteht komplett aus Glas. Am unteren Ende befindet sich die physische Home-Taste, die etwas angehoben ist und einen guten Druckpunkt bietet. Zwei Touch-Tasten für das Menü und um zurück zu gelangen sind ebenfalls mit an Bord. Am oberen Ende prangt das silberschimmernde Samsung-Logo, daneben befindet sich der Lichtsensor und die 1.3-Megapixel-Frontkamera. Auf der rechten Seite haben wir die Lautstärkewippe und die Power-Taste, die ebenfalls einen angenehmen Druckpunkt bieten. Auch die dunkle Infrarotschnittstelle befindet sich auf dieser Seite und nimmt nur wenig Platz in Anspruch. Ebenfalls am oberen Rand des Tablets ist das übrigens einzige Mikrofon verbaut. Auf der unteren Seite gibt es den Micro-USB-Anschluss und die Stereo-Lautsprecher. Links befindet sich lediglich die Klappe für den microSD-Kartenslot und oben der 3,5 mm Kopfhörereingang. Die Rückseite erstrahlt in weißer Farbe. Am oberen Ende ist dort die 5-Megapixel-Kamera verbaut, darunter befindet sich wieder das Samsung-Logo. Das Galaxy Note 8.0 wird von einem silbernen Plastikrahmen in Aluminiumoptik umrandet. In der unteren rechten Ecke versteckt sich der S-Pen, welcher mit etwas Mühe herausgezogen werden kann.
Performance
Im Großen und Ganzen bietet das Tablet in Verbindung mit dem Exynos 4412 Quad-Core-Prozessor und 2 GB RAM eine hervorragende Leistung, wobei wir bei dieser Hardware auch nichts anderes erwartet haben. Auch anspruchsvolle Spiele wie beispielsweise Real Racing 3 laufen butterweich. Sogar das Multitasking klappt während dem Spielen ohne Probleme und verläuft ruckelfrei. Zum Surfen ist das Samsung Galaxy Note 8.0 auch sehr gut geeignet: Webseiten werden über WLAN schnell geladen, zoomen und scrollen funktionieren einwandfrei. Für unsere Benchmark-Fanatiker: Bei AnTuTu erreicht das gute Stück eine Punktzahl von 16957, was recht in Ordnung ist und beim Quadrant Benchmark 6569 Punkte.
Display
Das Display ist meiner Meinung nach eine der größten Schwächen des Tablets. Die Displayauflösung von 1280 x 800 Pixeln ist für solch ein großes Gerät einfach zu gering. Daraus resultiert natürlich auch eine geringere Pixeldichte. Wer keine so großen Anforderungen an die Bildfläche stellt, dürften mit diesem Display klarkommen, uns hat es auf jeden Fall nicht gereicht. Die Farben jedoch, werden relativ gut dargestellt und überzeugen im Allgemeinen. In den Anzeigeeinstellungen gibt es die Möglichkeit, das Display zu kalibrieren und eine von drei Option auswählen. Wie bei fast jedem anderen Tablet, spiegelt leider auch das Galaxy Note 8.0 bei direkter Lichteinstrahlung.
Lautsprecher, Akku und Kamera
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich auf der unteren Seite und sind definitiv deplatziert. Als gutes Beispiel dient wieder einmal Real Racing 3: Da man beim Fahren beide Hände am Tablet hat, werden die Lautsprecher verdeckt und man hört einfach nichts mehr. Dies geschieht auch des Öfteren beim Video schauen. Die Tonqualität ist bei niedriger und mittelmäßiger Lautstärke gut, doch dreht man die Lautstärke voll auf, so „kratzen“ die Lautsprecher.
Das Samsung Galaxy Note 8.0 hat ein 4600-mAh-Akku verbaut, der bei mir in der Regel ein bis zwei Tage durchhielt. Meine durchschnittliche Nutzung sah wie folgt aus: Surfen, Social Networks, E-Mails lesen und Videos schauen. Bei intensiven Spielabenden war der Akku auch mal nach unter einem Tag leer, aber das ist völlig normal. Die verbaute 5-Megapixel-Rückkamera schießt leider qualitativ miese bzw. wirklich unscharfe Fotos. Ein Blitz wäre natürlich schön gewesen, doch wir sprechen hier ja von einem Tablet und nicht von einer Digitalkamera. Für Videotelefonie und Co. ist die 1,3-Megapixel-Frontkamera völlig ausreichend.
Software
Über Android 4.1.2 Jelly Bean legt Samsung ihre eigene Oberfläche, die den Namen TouchWiz Nature UX trägt. Damit erhalten einige Features und Apps Einzug, die Samsung-spezifisch sind. Obwohl ich ein Stock-Android bevorzuge, bringt TouchWiz Nature UX einige, wirklich nützliche Funktionen. Unter anderem Samsung-Widgets, die man frei auf den sieben Homescreens platzieren kann. Was mir persönlich sehr gefällt, ist das Multi-Window-Feature, auf dem zwei Apps nebeneinander angezeigt werden können. Beim Galaxy Note 8.0 macht dieses Feature aufgrund des großen Displays natürlich besonders Sinn und erleichtert die Bedienung um ein Vielfaches.
Wie bereits erwähnt, verfügt das Tablet über eine Infrarotschnittstelle, womit man den 8-Zöller mit der Smart Remote App auch beispielsweise mit einem Fernseher koppeln kann.
S-Pen
Alle Geräte der Note-Reihe sind mit einem S-Pen, besser bekannt als Stylus, ausgestattet. Dieser darf natürlich auch beim Galaxy Note 8.0 nicht fehlen. Der S-Pen befindet sich im Einschub in der unteren rechten Ecke. Mit einer kurzen Vibration gibt das Tablet eine Rückmeldung, wenn das S-Pen herausgezogen oder eingesteckt wird. Außerdem reagieren auch die Touch-Tasten auf den S-Pen. Aber auch Notizen oder ähnliches können natürlich mit dem Stift geschrieben werden. Besonders die Handschrifterkennung ist sehr gelungen, doch gepaart mit der Air-View-Funktion eignet sich der Stylus besonders gut für die allgemeine Bedienung. Im Browser klappt diese Kombination einwandfrei und erleichtert das Navigieren: Man trifft kleine Links besser und auch der Hover-Effekt auf Webseiten funktioniert. Übrigens sind auch eine Reihe von Apps installiert, die speziell an das Stylus angepasst sind. Des Weiteren bietet der Stylus sogenannte Stiftgesten. Ein Beispiel: Die Taste drücken und zwei Mal auf das Display tippen öffnet automatisch eine Pop-Up-Notiz.
Fazit
Samsung hat mit dem Galaxy Note 8.0 ein ordentliches Gerät auf den Markt gebracht. Doch einige, wenige Schwächen trüben das Gesamtergebnis. Bei der Performance und den nützlichen S-Pen-Funktionen gibt es jedoch nichts auszusetzen. Das Display und die deplatzierten Lautsprecher haben mich in der Testphase jedoch sehr gestört. Wer über diese Störfaktoren und die miese Kamera hinwegsehen kann, findet mit dem Galaxy Note 8.0 aber einen geeigneten Begleiter.
Das 8-Zoll-Tablet dient meiner Meinung nach perfekt zum Spielen, um Videos zu schauen sowie um Office-Anwendungen und Notizen zu erstellen. Im Großen und Ganzen ist das Galaxy Note 8.0 also ein gutes Tablet. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an getgoods.de, die uns das Tablet zum Testen bereitgestellt haben.
Derzeit kostet das Samsung Galaxy Note 8.0 in der WiFi-Only- und 16GB-Version 399 Euro und mit 3G 454 Euro.