Ab diesem Monat soll es vermutlich endlich soweit sein – die Rede ist von Advanced Mobile Location (AML). Hierbei übermittelt das Smartphone bei der Kontaktaufnahme über die 112 künftig den Standort des Anrufers um somit schnelle Hilfe zu gewährleisten.
Wie in Deutschland üblich gab es lange Zeit bedenken, wie man die Notfallschnittstelle AML Datenschutzkonform in die Einsatzleitsysteme der Leitstellen einbinden könnte. Nun scheint es endlich soweit zu sein, so zumindest das Bayrische Rote Kreuz (BRK). So testete man bereis in der Vergangenheit zusammen mit Google in 6 bayrischen Leitstellen die Technik – wohl mit Erfolg. Konkret konnte man bei über 300.000 Anrufen AML-Daten nutzen.
Besonders wertvoll ist die Technologie in freiem Gelände, dort, wo es keine postalische Adresse mit Straße und Hausnummer gibt.“ „Vielen Menschen konnte dadurch schnellere Hilfe geschickt werden, da der Einsatz- oder Unfallort fast metergenau bestimmt wurde.
BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk
Keine App, sondern fester Bestandteil des Betriebssystems
Die Advanced Mobile Location-Schnittstelle ist hierbei keine spezielle App, sondern vielmehr ist die Funktion bereits in Android und iOS implementiert. Hierbei aktiviert das Smartphone beim Anruf der 112 automatisch GPS und WLAN um somit den Standort des Anrufers so genau wie möglich an die Leitstelle übermitteln. Die Aktivierung von GPS und WLAN funktioniert auch, wenn die beide Schnittstellen vom Nutzer dauerhaft deaktiviert wurden. Die Übermittlung der Standortdaten erfolgt hierbei verschlüsselt per Internet.
Der Vorteil an AML ist ganz klar die wesentlich genauere Standortbestimmung. Während bei Ortung über Funkzellen ein Unsicherheitsradius von 0,1 bis 30 km besteht, liegen die AML-Daten bei fast 80 Prozent aller Anrufer unter 20 Metern zum genauen Standort. Weitere 19% lagen zwischen 21 und 65 Metern und ca. 1% lag über 65 Meter Unsicherheitsradius.
Quelle: BRK