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Marktgeschehen
15. September 2015

Facebook erklärt neue Methoden gegen Hetze im Social Network – Ein kurzer Rant

Sicher wird es der eine oder andere schon mitbekommen haben: Bei Facebook oder allgemein im Internet ist nicht immer alles nur schön und bunt, sondern dort gibt es auch viel geistigen Dünnschiss. Ein Teil davon geht auf das Konto von „besorgten Bürgern“ und anderen, nennen wir sie geistig nicht ganz soweit entwickelten Personen, zurück. Nun forderte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) ja seit längerer Zeit Facebook schon dazu auf etwas gegen diese Art von Content zu unternehmen. Nun kündigte man an, wie man zukünftig mit Hatespeech und Hetze umgehen möchte.

Flüchtlinge, Homosexuelle, Sinti und Roma.. Alles und jeden kann es treffen, wenn es um Hatespeech geht. Nimmt man sich die Kommentarspalten so mancher Facebook-Seiten her, möchte man eigentlich am liebsten nur noch mit dem Knüppel durch die Reihen gehen. Dies dachte sich scheinbar auch Bundesjustizminister Heiko Maas von der SPD und forderte Facebook auf, etwas gegen Kommentare und Postings dieser Art zu unternehmen, welche teilweise strafrechtlich durchaus relevant sind.

Nun erklärte man von Seiten Facebooks her, wie man etwas gegen diese Art von Content unternehmen möchte. So soll nun eine sogenannte „Task Force“ ins Leben gerufen werden. Diese sollen beurteilen, ob Postings und Kommentare von der Meinungsfreiheit gedeckt werden oder gegen das Gesetz verstoßen. Facebook will mit dieser Methode Inhalte schneller erkennen und somit entfernen. Die Task Force selbst besteht hierbei aus Mitarbeitern von Facebook selbst wie auch von anderen „Internet-Wettbewerben“, wie man die Öffentlichkeit wissen lässt.

Auch bereits vor dem Treffen mit dem Bundesjustizminister kündigte man Maßnahmen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit an. Hierbei soll es eine Kooperation mit der „Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia“, kurz FSM, geben. Diese soll unter anderem durch Zusammenarbeit mit internationalen Experten gefördert werden.

Neu ist ebenfalls, dass Inhalte welche den Holocaust im Dritten Reich leugnen, in Deutschland nicht mehr angezeigt werden. Weiterhin besteht ja auch seit langer Zeit die Möglichkeit für Nutzer Inhalte, welche gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen, zu melden. Leider reagiert Facebook aktuell hier noch sehr tolerant gegenüber so manchem Hetzposting oder -kommentar. Komischerweise zählen aber gerade hier Äußerungen gegen Rasse, Ethnizität, Nationale Herkunft, Religiöse Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Geschlecht bzw. geschlechtliche Identität oder schwere Behinderungen bzw. Krankheiten dazu. Besonders fällt mir aber immer wieder eins auf: Bei von mir gemeldeten Postings, welche gegen die aufgezählten Arten verstoßen, wird meist nichts unternommen. Meldet man dafür allerdings Content auf denen auch nur etwas freizügiger zugeht, wird in panischer Manier sofort gehandelt.

Aus meiner Sicht sind dies lang überfällige Schritte, welche man schon lange hätte durchführen müssen. Nur weil in den USA Hetze gegen Farbige und andere Minderheiten an der Tagesordnung sind, muss dies nicht in Deutschland zwangsläufig auch so sein. Es bleibt also spannend, wie weit sich Facebook hier gegen die Hetzer positioniert

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Bjørn Max Wagener

Journalist und Video-Editor