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AndroidTestberichte
11. Januar 2016

CyanogenMod 13 auf dem LG G2 ausprobiert

Updates der Hersteller sind in der Android-Welt immer eine Sache für sich. Doch wer sich auskennt, kann sein Gerät mit einer Custom ROM – zum Beispiel dem CyanogenMod – ausstatten. Genau dies habe ich mit meinem LG G2 getan. Im konkreten Fall läuft das G2 auf der neusten Version 6.0.1 auf Basis von CyanogenMod 13.

Nur weil ein Gerät nicht mehr den neusten technischen Daten gerecht wird, muss es nicht direkt schlecht sein und ausgetauscht werden. Ein schönes Beispiel hierfür ist das G2 aus dem Hause LG (unser Testbericht).

g2_cm13_2

So bekommt das ehemalige südkoreanische Flaggschiff aktuell maximal ein Update auf Android 5.0.2 Lollipop mit der hauseigenen LG UI. Es kursieren zwar Gerüchte, dass man zumindest an einer 5.1.1-ROM arbeiten würde, doch offiziell bestätigt wurde dies nie. Einzig positiv an LG – man patchte zumindest auch für das G2 die Stagefright-Lücke (TabletHype berichtete).

Vor- und Nachteile der Custom ROM

Wer den CyanogenMod kennt, weiß, dass die ROM selbst ohne großartige Bloatware wie OEM-Launcher oder ähnlichem daherkommt. Genau dies ist auch ein Grund, weshalb sich die ROM in der Community großer Beliebtheit erfreut – trotz dem Wechsel zu einem kommerziellen Projekt (TabletHype berichtete). Auch mir war dieser Schritt relativ gleichgültig, da ich als einzelner Nutzer sowieso nichts dagegen tun kann. Denn auch schätze ich die Zugaben von Cyanogen Inc. zu sehr. Allein die Möglichkeit schon in Versionen unter Marshmallow Apps diverse Rechte zu entziehen erfreute mich schon zeitnah, dicht gefolgt von der Theme-Engine. Doch auch die Geschwindigkeit ist natürlich durchaus positiv hervorzuheben.

Leider ist aber nicht alles Gold, was glänzt. So gibt es zum Beispiel eine etwas schlechtere Akkulaufzeit und auch die Kamera verliert leicht an Qualität. Kann man aber mit diesen zwei Problemen leben, bekommt man ein komplett aktuelles Android auf sein Gerät, welches bei bekannten Problemen – auch in Sachen Sicherheit – zeitnah gepatcht wird. Auch dies ist im Gegensatz zu vielen OEM-ROMs ein großer Gewinn. Bei aktuellen Geräten will man dieses System ja nun auch endlich übernehmen. Ob dies allerdings auch so gut funktioniert, darf natürlich bezweifelt werden.

Die Nutzung im Alltag

Wie bereits erwähnt, gibt es im Gegensatz zu der originalen ROM, zumindest im Fall des LG G2, etwas weniger Akkulaufzeit und eine schlechtere Qualität der Kamera. Gleichzeitig bekommt man aber ein ultra-schlankes System, welches natürlich auch entsprechend performant ist. Aber auch die neuen Features eines aktuellen Android-OS wie zum Beispiel die Entziehung von Rechten kann nützlich sein. So lässt sich zum Beispiel Datenvolumen sparen oder die Aufzeichnung des eigenen Bewegungsprofils zumindest etwas einschränken.

Interessant hierbei ist, dass das LG G2 mit einem aktuellen Nightly-Build von CM 13 das eigentlich stärkere HTC One (M8) im AnTuTu-Benchmark nach Gesamtpunkten schlägt.

Fazit

Kann man, mit den erwähnten Abstrichen beim Akku – mit dem ich trotzdem gut über den Tag kam – und bei der Kamera leben, ist die CyanogenMod 13-ROM für das LG eindeutig eine gute Wahl. Trotzdem sollte man besonders beim Flashen von ROMs schon wissen, was man tut, da man sein Gerät sonst schnell in einen teuren Briefbeschwerer verwandeln kann. Hier kann man sich im Falle des G2 in den einschlägigen Android-Foren aber schnell einlesen und bekommt auch meistens fachkundige Hilfe. Somit zeigt sich ganz klar, dass Geräte, welche nicht mehr unbedingt offiziell vom Hersteller mit Updates versorgt werden, nicht zwangsweise ausgetauscht werden müssen. Und sollte man irgendwann wieder zur Stock-ROM wechseln wollen, funktioniert dies im Falle des G2 ja auch relativ einfach über das entsprechende Flash-Tool.


About this author

Bjørn Max Wagener

Journalist und Video-Editor