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16. Juli 2016

Chuwi HiBook: Der Preis-Leistungs-Knaller im Test

Wir haben das Chuwi HiBook für einen Test zur Verfügung gestellt bekommen. In diesem Artikel wollen wir euch zeigen, was das Sub-200-Euro-Tablet eigentlich so alles kann.

Technische Daten

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Display  10,1 Zoll, 1920 x 1200 Pixel, IPS-Panel
SoC  Intel Atom x5-Z8300
CPU  4 x 1,44 GHz, bis zu 1,84 GHz Burst
GPU  Intel HD Graphics 8th Generation
RAM  4 GB
Speicher  64 GB
Kameras  5 MP hinten, 2 MP vorne
Akkukapazität  6.600 mAh
Laufzeit  bis zu 8 Stunden
Betriebssystem  Windows 10 + Android 5.1
Schnittstellen Hardware  Micro-HDMI, Micro-USB, USB Typ C, microSD, 3,5 mm-Klinke
Schnittstellen Funk  WiFi 802.11b/g/n, Bluetooth 4.0, WiDi
Maße & Gewicht 26,20 x 16,75 x 0,85 cm, 550 g

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Haptik

Das Chuwi HiBook ist ein klassischer 10-Zöller im 16:10-Format. Dadurch ist das Display etwas höher als breit – im Landscape-Modus betrachtet -, was meiner Meinung nach die gegebene Größe am besten ausnutzt. Das Alu-Case sorgt mit offiziellen 550, gewogenen jedoch 564, Gramm für ein gerade noch in Ordnung gehendes Gewicht, fühlt sich in der Hand jedoch toll an. Die leichte Rundung zu den Rändern hin sorgt für einen sicheren und bequemen Halt. Durch das Gewicht und das Format lässt sich jedoch beispielsweise ein Halten in einer Hand beim Liegen auf der Seite im Bett komplett vergessen.

Verglichen mit anderen Chuwi-Tablets, zum Beispiel dem Hi8, glänzt der chinesische Hersteller hier mit der Verarbeitung. Nichts knarzt oder bewegt sich, Druckstellen sind von hinten nicht durch das Display sichtbar. Einziger Makel ist der Metall-Rahmen rundherum, der beim POGO-Anschluss eine leichte Beule vorweist – einen Nachteil gibt es jedoch nicht, der Anschluss an die Tastatur funktioniert problemlos.

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Display

Das Display des Chuwi HiBook misst 10,1 Zoll in der Diagonalen und ist damit groß genug, um es für Filme, Zeitschriften und Spiele zu nutzen. Letztlich ist es schwierig, das zu bewerten, denn es ist eher eine Entscheidung, die man vor dem Kauf fällen muss. Ebenfalls ist das der Fall beim Seitenverhältnis von 16:10 – inzwischen ist das aber mein bevorzugtes Format geworden, da es etwas höher bzw. breiter (Landscape/Portrait) ist als vergleichbare Geräte und daher mehr Platz bietet. Schwarze Streifen bei Videos muss man dafür eben in Kauf nehmen. Bewerten kann man allerdings die Auflösung, denn die 1920 x 1200 Pixel liefern ein scharfes Bild und lassen keine Wünsche offen. Das IPS-Panel erfüllt seinen Job hervorragend, ob von oben, unten oder der Seite gesehen, der Winkel ist stabil. Negativ anzumerken ist die Helligkeit, die in der prallen Sonne eindeutig fehlt, stattdessen sieht man in der Spiegelung des Bildschirms (und dem breiten Bezel) eher sein eigenes Konterfei, als das, was da eigentlich passiert.

Performance

Über die Performance lässt sich eigentlich nicht viel sagen, außer: Läuft. Und zwar gut. Der Intel x5-Z8300 flutet aktuell alle Geräte in diesem Preisbereich, Chuwi paart den noch mit ausreichenden vier Gigabyte RAM. Klar, wenn man 20 Chrome-Tabs öffnet, kann es mal zu kleinen Gedenksekunden kommen, aber das passiert auch an meinem wesentlich besser ausgestatteten Heimrechner. Windows 10 und Android 5.1 Lollipop rennen gleichermaßen flüssig, tendenziell kommt Android jedoch ein bisschen besser zur Geltung. Da es bisher noch kein Dual-Boot-Tablet mit Android 6.0 Marshmallow gibt, ist auch hier kein Update zu erwarten.

Selbstverständlich will man das Tablet manchmal auch zum Zocken nutzen – dem ganzen Thema werde ich noch einen eigenen Artikel widmen, der nach Veröffentlichung hier nachgereicht wird.

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Akku

Der Akku des Chuwi HiBook fasst 6.600 mAh und fällt damit im Großen und Ganzen durchschnittlich aus, dennoch darf man ihn nicht unterschätzen. Zwar hat das HiBook sowohl einen USB Typ-C- als auch einen Micro-USB-Anschluss, geladen werden kann er jedoch ausschließlich über den Typ C-Port. Das dauert etwa die üblichen zwei Stunden, wirklich leergezockt bekommt man den Akku vorher jedoch schwerlich. Gefühlt zieht Windows allerdings mehr Akku als Android. Selbstredend ist der Akku in dem Unibody fest verbaut und kann nicht ersetzt werden.

Sonstiges

Schlechtes WLAN

Nicht nur von mir, sondern auch von Kollegen bemängelt, wird das schlechte WLAN-Modul. Zugegebenermaßen bin ich an meinem Schreibtisch ziemlich weit von meinem Router entfernt, andere Geräte wie mein iPhone, Chromebook oder Amazon Fire HD7 haben damit jedoch nicht so stark zu kämpfen. Unter Android hatte ich zudem häufiger die Situation, dass das HiBook immer wieder versucht, sich mit dem Netzwerk neu zu verbinden, jedoch bei „Netzwerk gespeichert“ trotz gutem Empfang hängen bleibt.

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microSD-Slot schwierig erreichbar

Da im HiBook „nur“ 64 Gigabyte Flash-Speicher verbaut sind, greift man sicherlich zu einer microSD-Karte zur Erweiterung. Der Slot dafür ist an der linken Seite verbaut. Selbst mit etwas längeren Fingernägeln fand ich es jedoch etwas schwierig, die microSD einzuschieben und danach wieder mit Druck auswerfen zu lassen. Positiv zu vermerken ist dementsprechend, dass die Karte eingelegt nicht außen übersteht und so fest im Tablet verweilt.

Lautsprecher unten

Die Lautsprecher sind für ein Tablet nicht allzu schlecht. Musik würde ich vielleicht eher nicht damit hören, doch für den ein oder anderen Film reichen sie vollkommen aus. Wirklich nervig ist allerdings die Position der Lautsprecher. Diese befinden sich nämlich links und rechts am unteren Ende des Rands, sodass man sie leicht verdeckt, wenn man das Tablet in beiden Händen hält. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sie am oberen Ende sind – softwareseitig lässt sich jedoch natürlich einfach das Display um 180 Grad drehen und das Problem ist gelöst.

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Zubehör

Tastatur

Da ich innerhalb der ersten Tage des Testens vom HiBook so begeistert war, habe ich mich prompt dazu entschieden, die Tastatur auf eigene Kosten zu bestellen. Diese schlägt mit rund 33 Euro zu Buche, ist also noch überschaubar. Zwar kommt sie nur im amerikanischen QWERTY-Layout daher, doch sowohl unter Android als auch unter Windows lässt sich die Eingabe auf QWERTZ umstellen. Glücklicherweise kenne ich die Tastenbelegung auswendig, für Nicht-Blindtipper empfehlen sich vielleicht Aufkleber als Gedächtnisstütze, da ja nicht nur Umlaute, sondern auch Sonderzeichen an anderen Stellen sind.

Dicke Finger?

Der Größe des Tablets von 10 Zoll ist auch die relativ kleine Tastatur zu verschulden. Da ich ziemlich große Hände habe, würde ich nur im Notfall längere Texte damit tippen. Der Druckpunkt der Tasten stimmt, die Abstände zwischen ihnen ist groß genug gewählt, sodass Tippfehler auf ein Minimum reduziert werden.

Touchpad

Die Tastatur liefert auch ein Touchpad mit, welches okay funktioniert – es ist weder besonders schlecht, noch besonders gut, die Klicks sind deutlich hörbar. Unter Windows gibt es jedoch offenbar eine Geste, die den Fenstermanager bei einem Wisch vom oberen Rand nach unten aufruft. Mit meinen erwähnten großen Händen und entsprechend großen Fingern landet man dort also immer und immer wieder ungewollt. Eine Benutzung von einer USB- oder Bluetooth-Maus ist also ein Muss.

USB hat zu wenig Strom

Apropos USB: Das Chuwi HiBook misst an der dicksten Stelle lediglich 8,5 Millimeter, leider wurde dazu ein vollwertiger USB-Anschluss außen vor gelassen. Entweder nutzt man für eine Maus also ein USB-OTG-Kabel – oder einen der beiden Ports rechts und links an der Tastatur. Diese scheinen jedoch so wenig Strom zu liefern, dass Speichermedien über ein OTG-Kabel am Tablet verbunden werden müssen, am Keyboard funktionieren sie jedenfalls nicht.

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Steiler Winkel

Die Tastatur wird, wie man sicherlich schon vermuten konnte, über einen POGO-Anschluss und magnetische Pins verbunden. Die sind stark genug, dass man das Tablet auch aufgeklappt am oberen Ende packen kann, die Tastatur bleibt fest mit dem Körper verschmolzen. Letzter Minuspunkt ist allerdings der Winkel, in dem das Tablet aufgestellt werden kann, das geht nämlich nicht viel weiter als 100 Grad.

Fazit

Zum Preis von rund 150 Euro bekommt man mit dem Chuwi HiBook ein solides Gesamtpaket im Zehn-Zoll-Bereich, welches durch ein scharfes Display, gute Verarbeitung und zwei Betriebssysteme punkten kann. Sieht man von den Abzügen beim WLAN, dem Mangel an USB-Ports und der verbesserungswürdigen Tastatur ab, kann man es uneingeschränkt empfehlen.

Großer Dank gebührt dem Online-Shop GearBest.com, der uns das Gerät freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Natürlich wurde keinerlei Einfluss auf die Wertung genommen.

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Jonathan Kemper

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