Anleger, die erfolgreich an der Börse handeln wollen, brauchen neben einem Tradingkonto vor allem das nötige Hintergrundwissen, damit sie den Markt und die künftige Entwicklung realistisch einschätzen können. Doch es bedarf auch einiger Übung, um typische Anfängerfehler zu vermeiden. Denn die Märkte reagieren schnell. Wird ein Trade zum falschen Zeitpunkt abgeschlossen, können dem Anleger möglicherweise hohe Gewinne entgehen. Oder noch schlimmer: Er macht Verlust. Die notwendige Übung können sich angehende Trader allerdings im Vorfeld mit kostenlosen Demokonten oder Simulatoren aneignen.
Diese Fehler machen Börsenneulinge gern
„Wenn die Börsenspekulation leicht wäre, gäbe es keine Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre Spekulant“, sagte einst der legendäre Spekulant André Kostolany. Wer also an der Börse investiert, sollte sich schon vorher schnell von seinem Traum verabschieden, innerhalb kürzester Zeit ohne großen Aufwand viel Geld verdienen zu können. Auch wenn Aktien eine hervorragende Möglichkeit sind, um Vermögen aufzubauen und Vermögen zu sichern, gilt es die typischen Anfängerfehler zu vermeiden. Dabei handelt es sich um folgende:
- Keine Recherche: Viele Anleger kaufen Aktien, ohne sich im Vorfeld mit der Aktie, den Fundamentaldaten oder dem Chart zu beschäftigen.
- Der Anlagehorizont ist zu kurz: Die Rendite auf dem Aktienmarkt liegt langfristig betrachtet bei neun Prozent. Jedoch schwanken die Börsenkurse oft stark. Deshalb sollten Anleger ausschließlich Geld in Aktien investieren, wenn sie dieses nicht kurzfristig benötigen.
- Aktienkauf auf Kredit: So mancher Anfänger begeht den Fehler, seinen Dispo auszureizen oder sogar eine Hypothek auf seine Immobilie aufzunehmen, um das Geld in Aktien zu investieren. Allerdings ist das Geld im schlimmsten Fall komplett weg und die Anleger müssen außerdem noch ihre Schulden zurückzahlen.
- Nicht alles in einen Titel investieren: Unerwartete Ereignisse können jederzeit die Entwicklung auf dem Aktienmarkt beeinflussen. Anleger sind also gut beraten, wenn sie ihr Vermögen nicht in einen einzelnen Titel investieren, sondern das Investment aufzuteilen. Eine hervorragende Alternative zu Einzeltiteln stellen sogenannte Index-Zertifikate dar, die einem bestimmten Börsenindex nachgebildet sind.
- Das Investment verstehen: Da es eine Vielzahl verschiedener Wertpapiere gibt, sollten Anleger ihr Geld ausschließlich in jene Papiere investieren, deren Funktionsweise sie verstehen. Ansonsten kann es im Fall eines Verlustes zu äußerst unangenehmen Überraschungen kommen.
Wichtige Regeln für den Handel an der Börse
Anfänger sind oftmals mit der Vielfalt an Anlagemöglichkeiten überfordert. Sie müssen sich also für eine Art der Geldanlage entscheiden und sich im Vorfeld gründlich über diese informieren, wenn sie keine unangenehme Überraschung erleben wollen. Daneben gibt es noch einige weitere Börsenregeln, an welche sich Anfänger halten sollten.
- Keinesfalls sollten Anleger Geld investieren, das sie sich geliehen haben oder das sie zum Leben brauchen. Zwar sind die Renditechancen an der Börse äußerst attraktiv, allerdings besteht aufgrund der stetig schwankenden Kurse auch das Risiko auf einen Verlust. Deshalb sollten Anleger ausschließlich Geld investieren, welches sie selbst angespart haben und auf das sie im Notfall auch verzichten könnten.
- Das Risiko lässt sich sehr gut streuen, wenn mindestens zehn verschiedene Aktien in das eigene Depot aufgenommen werden. Noch stärker lässt sich das Risiko auf einen Verlust verringern, wenn die Anleger ihr Vermögen auch in weitere Anlageklassen wie Immobilien, Gold, Tagesgeld oder Anleihen investieren. Eine möglichst breite Streuung ist umso wichtiger, je mehr Vermögen ein Anleger für seine Investments zur Verfügung hat. Ein bestimmter Betrag sollte allerdings auf dem Tagesgeldkonto verbleiben, um finanzielle Flexibilität zu gewährleisten.
- Hohe Verluste entstehen bei vielen Anlegern, weil ihr Anlagehorizont zu kurz ist. Denn wie sich die Aktienmärkte kurzfristig entwickeln, können auch Anlage-Profis nicht mit Sicherheit vorher sagen. Der Anlagehorizont sollte also mindestens einen Zeitraum von zehn Jahren umfassen. Denn mit dem entsprechenden Maß an Geduld steigen auch die Chancen, darauf, an der Börse Geld verdienen zu können.
Übung macht den Meister
Ganz gleich, mit welcher Art von Wertpapieren sie handeln wollen, Anfänger an der Börse sind in jedem Fall gut beraten, wenn sie zunächst kein eigenes Geld investieren. Besser ist es, sie beobachten die Entwicklung der Märkte zunächst einmal, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Alternativ können sie auch mit einem virtuellen Wertpapierdepot handeln, womit sie kein Risiko eingehen.
Eine hervorragende Möglichkeit zum risikolosen Handel unter realen Bedingungen ist auch eine CFD Simulator Software. In diesem Fall steht den Anlegern ein virtuelles Guthaben zur Verfügung. Als Basis für die Simulation dient der Software die historische Kursentwicklung. Ansonsten werden sämtliche Aspekte, die mit dem Trading verbunden sind, realitätstreu simuliert. Die Anleger können also Orders eröffnen, abändern und schließen. Darüber hinaus bietet der Handel am Simulator einen weiteren Vorteil: Die Anfänger können hier unter realen Bedingungen testen, ob sie mit ihrer Strategie erfolgreich sind, ohne ein Verlustrisiko eingehen zu müssen.
Wichtig ist diese Übung im Vorfeld vor allem aus einem Grund: Auch das umfangreichste und fundierteste Hintergrundwissen nutzt nicht allzu viel, wenn der Anleger die Funktionsweise der Märkte versteht und die unterschiedlichen Kursbewegungen nicht richtig deuten kann. Und genau das gelingt in aller Regel nur, wenn die Anleger ausreichend Erfahrung in der Praxis gesammelt haben.