Auf Grund der teils massiven Probleme mit dem digitalen Behördenfunk nach dem TETRA-Standard geht man in Bayern nun neue Wege. So plant man bis Ende 2017 die Beschaffung von rund 2.800 dienstlich genutzten Apple iPhones.
Bereits ab dem kommenden Jahr soll jeder Streifenwagen in Bayern über ein iPhone mit dem Messenger „Teamwire“ verfügen, welches im Netz von Vodafone funkt. Ob man dabei auf den Standard BOS-GSM setzt, welcher priorisierte Nutzungsszenarien sowie diverse andere Funktionen wie Gruppengespräche bietet, wollte das Bayrische Innenministerium bisher aber nicht verraten. Einzig klar ist, dass man mit dem Provider Vodafone bereits einen Rahmenvertrag ausgehandelt habe. Die Gesamtkosten für sollen rund 3,7 Millionen Euro betragen. Als Geräte kommen das iPhone 6s sowie iPhone 7 zum Einsatz.
BOS-TETRA: Viel versprochen, wenig geliefert
Grund für die Anschaffung der iPhones ist das teils massive versagen des Digitalfunks. Dieser funktioniert trotz Ausbaukosten von rund einer Milliarde Euro allein in Bayern alles andere als zuverlässig. So kam es zum Beispiel beim Münchner Amoklauf 2016 zu einem teilweisen Ausfall des Systems. Ebenso berichten dies Berliner Polizisten, welche teils völlig von ihrem Kollegen abgeschnitten waren.
Weiterhin wurde zur Einführung von TETRA versprochen, man könne Fahndungsfotos direkt auf die Hand- und Fahrzeugfunkgeräte übertragen. Aus eigener Erfahrung kann ich dabei berichten, man muss außerhalb von städtischem Gebiet froh sein, wenn man überhaupt eine vernünftige Sprachkommunikation mit seiner Leitstelle zusammen bekommt. Und genau hierfür soll Teamwire nun die Abhilfe schaffen, indem Fahndungsfotos und ähnliches über die App per Mobilfunknetz übertragen werden. Ob dies nun die beste Lösung ist bleibt abzuwarten. In anderen EU-Ländern setzt man teils aber als Ergänzung zum Digitalfunk bereits auf Smartphones.
via: Die Welt