Flugzeuge – nur eines meiner persönlichen Interessen, welches mich seit Jahren bewegt und begeistert. Selbst nach dem Absturz des Germanwings-Flugs von Barcelona nach Düsseldorf hat sich daran nicht viel geändert. Spielte ich bis vor ein paar Jahren noch lange und leidenschaftlich den Flight Simulator X von Microsoft, so fehlt mir inzwischen oft die Zeit und die Lust mich Abends noch ans Notebook zu setzen, doch dafür gibt es nun Infinite Flight.
Simulatoren ermöglichen, was einem sonst vermutlich verwert bleibt – einen LKW zu fahren oder ein Flugzeug vom Frankfurter Flughafen zum JFK Airport in New York zu fliegen. Bis vor einiger Zeit nur für den PC bestimmt, finden nun immer mehr dieser Programme ihren Weg auch auf die mobilen Plattformen von Google und Apple. Einer dieser Flugsimmulatoren ist Infinite Flight, der das Smartphone oder Tablet für eine mobile Plattform sogar relativ detailreich in das Cockpit eines Flugzeugs verwandelt.
Für 4,99 Euro (iOS) bzw. für 5,49 Euro (Android) kommt Infinite Flight auf das Gerät eurer Wahl, allerdings nicht im vollen Funktionsumfang, denn so manches Fluggerät und so mancher Flughafen muss erst per In-App-Kauf freigeschaltet werden. Was jetzt wieder den Eindruck eines halben Freemium-Spiels macht, klingt schlimmer als es in Wahrheit ist. Klar war auch ich am Anfang davon genervt, dass man so einiges noch als In-App-Kauf zusätzlich erwerben muss, doch man sollte immer bedenken, dass das Spielgefühl auch ohne die Zusatzkäufe nicht gemindert wird. So bekommt man beispielsweise ohne In-App-Kauf schon den aktuellen Airbus A380-800 oder die Boeing 747 VC-25, vermutlich besser bekannt als Air Force One, welche dem US-Präsidenten als Transportmittel dient.
Zum aktuellen Stand bietet Infinite Flight 35 Fluggeräte an, von denen 17 bereits enthalten und 18 per In-App-Kauf erhältlich sind. Dazu kommen 14 Regionen, auf die 7 bereits integrierte und 7 per In-App-Kauf erwerbbare entfallen. Ebenfalls mit dabei ist das Instrument Landing System (ILS), ein erweiterter und programmierbarer Autopilot. Für alle, die es noch umfangreicher wollen, lässt sich auch das Gewicht und die Balance des jeweiligen Fliegers ein- und verstellen. Des Weiteren lässt sich auch das Wetter relativ detailliert den eigenen Wünschen anpassen. In Sachen Uhrzeit hat man nur die Wahl zwischen Sonnenaufgang, -untergang, Highnoon und Nacht.
Wer im Bezug auf die Umwelt bei Infinite Flight große Wunder wie 3D-Gebäude und ähnliches erwartet, wird allerdings enttäuscht. Hier ist man im Gegensatz zu (vielen) Flugzeug-Modellen doch eher schlecht aufgestellt, was mich persönlich allerdings weniger stört. Dafür ist man gerade in der Qualität der Flugzeuge auf einem sehr hohen Level unterwegs, jedenfalls bei vielen Modellen.
Was mir persönlich allerdings weniger gefällt, ist die Steuerung, welche über die Gyroskop-Sensoren umgesetzt wird. So ist es jedenfalls auf dem Nexus 7 2013 mit der aktuellen Nightly von CyanogenMod 12 trotz Kalibrierung immer etwas linkslastig, was allgemein doch sehr nervig ist. Zwar ist es trotzdem spielbar, allerdings muss ich das Tablet immer etwas mehr nach rechts neigen um geradeaus zu fliegen.
Ein durchaus interessantes Feature ist der Live-Multiplayer-Modus, welcher es ermöglicht mit anderen per Internet zu spielen – vorausgesetzt man zahlt auch hierfür. Wer sich noch an den Flight Simulator X von Microsoft erinnert, dürfte wissen was gemeint ist. Hierfür ist allerdings die Anmeldung über einen Google- oder Facebook-Account vonnöten, was für viele allerdings kein Problem darstellen dürfte.
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Mein Fazit fällt diesmal mittelmäßig aus, was allerdings zu großen Teilen an den vielen In-App-Käufen liegt. Im Großen und Ganzen macht Infinite Flight zwar Spaß, aber für blutige Anfänger ist die App doch eher weniger geeignet. Preislich ist die Anwendung selbst mit rund 5 Euro völlig in Ordnung, einzig eine Version für Windows Phone würde ich selbst doch sehr begrüßen. Positiv ist weiterhin zu erwähnen, dass mit kommenden Updates auch immer mehr Inhalte kommen sollen. Ebenfalls gibt es eine Option, dank der man als Nutzer Vorschläge zur Implementierung von Flugzeugen und Regionen einreichen kann, was natürlich einen klaren Pluspunkt gibt.
Wer nun interessiert ist, findet Infinite Flight hier für iOS im AppStore und an dieser Stelle für Android im Play Store / Amazon App Store.
Artikelfoto: Ingrid Friedl / Lufthansa – Fraport AG