Wer in den kommenden Monaten – vielleicht auch Jahren – ein Android-Smartphone in der Türkei erwerben will, muss sich auf Google-freie-Zeiten einstellen. So kann das US-Unternehmen auf Grund des Vorgehens der türkischen Behörden wegen Wettbewerbsverzerrung in der Türkei keine Google-Android-Versionen mehr freigeben.
Nimmt man es ganz genau hat die Türkei ein Verkaufsverbot für Smartphones mit Android und Google-Services erwirkt. Bekannt wurde dieser Schritt, indem Google seine türkischen Geschäftspartner – genauer gesagt die Mobilfunkbetreiber – darüber informierte, dass man (vorerst) keine Geräte mehr für den türkischen Markt lizenzieren kann. Da der Marktanteil von Android in der Türkei rund 90 Prozent ausmacht, dürfte dies für Nutzer und Netzbetreiber gleichermaßen große Auswirkungen haben.
Bereits verkaufte Smartphones sind nicht betroffen
Wie auch schon im Falle von Huawei sind auch in der Türkei bereits erhältliche und verkaufte Android-Smartphones nicht von der neuen Regelung betroffen. Die türkischen Behörden schreiben zudem vor, dass man erst dann eine Vertriebsfreigabe erteilen werde, wenn Google an der Art der Bündelung der Google-Services mit dem Betriebssystem etwas verändert habe.
Hintergrund der drastischen Maßnahmen ist die seit längerem schwelende Auseinandersetzung zwischen Google und den türkischen Behörden. Bereits im September 2018 hatte die Wettbewerbsaufsicht der Türkei eine Strafe in Höhe von umgerechnet rund 15 Millionen Euro gegen Google verhängt, weil man die geltenden Gesetze durch die Bündelung der Google-Produkte mit Android verletzt sah.
Google selbst hatte inzwischen bereits Änderungen vorgenommen, doch scheinbar reicht dies den türkischen Behörden bei weitem noch nicht aus. So beklagen die türkischen Wettbewerbshüter, dass sich die Standardsuche in Googles-Android nach wie vor nicht ändern ließe.
via: Haberturk