Home » Android » Lazertouch Mini Projector: Schreibtisch in Android-Tablet verwandeln
Android
Lazertouch Mini Projector
13. Mai 2016

Lazertouch Mini Projector: Schreibtisch in Android-Tablet verwandeln

Der Lazertouch Mini Projector macht aus einem Schreibtisch ein Android-Tablet. Genau genommen verwandelt dieses Gerät sogar alle flachen Oberflächen in ein Eingabegerät – das funktioniert auch mit Wänden. Allerdings ist die Produktion derzeit noch nicht gesichert, da es sich dabei um ein Crowdfunding-Projekt auf Indiegogo handelt.

Warum sollte man sich einen Projektor auf den Tisch stellen, um dann per Laser ein Bild auf den Untergrund werfen zu lassen, in dem man mit seinen Fingern rumfuhrwerken kann? „Weil man es kann“ müsste die Antwort auf die Frage lauten. Mit Sicherheit ist der Schreibtisch nicht das optimale Szenario für dieses Gerät, selbst wenn der Anbieter unter anderem damit wirbt.

Filme im Schlafzimmer, Präsentationen im Meeting

Eher passt das Beispiel, bei dem man die eigenen vier Wände zur Leinwand für Streaming-Inhalte werden lässt. Weil man in diesem Fall das „Display“ (die Wand) vom Bett oder dem Sofa aus nicht mit der Hand berühren kann, gibt es einen Laserpointer und vor allem einen Infrarot-Stift dazu, der einem die Bedienung erleichtert, ebenso wie eine Fernbedienung, die ein bisschen Ähnlichkeit zur Kunststoff-Variante von Apples „Remote“ aus grauer Vorzeit aufweist.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Ein drittes oder viertes Anwendungsszenario sind Schulklassen und Bürobesprechungen, in denen man mit dem Projektor ebenfalls ein Bild an die Wand wirft, dort jedoch direkt mit der Hand, bzw. dem Finger die Bedienung ausführen kann. Das Gerät, der Lazertouch Mini Projector, unterstützt eine Reihe von Gesten, die man so von normalen Tablets ebenfalls kennt. Der Vorteil ist laut Anbieter in den letztgenannten Fällen, dass man außer dem Projektor an nichts denken muss, keine umfangreiche Verkabelung und Datenverbindungen berücksichtigen muss. Da der Projektor der Quasi-Tablet-Computer ist, sind auf ihm bereits alle Daten verfügbar.

15-Zoll-Android-Tablet auf dem Tisch, 80 Zoll Touchscreen an der Wand

Baut man den Lazertouch Mini Projector auf einem Tisch auf und wirft die Ausgabe auf die Oberfläche darunter, entspricht die Abbildung einem Tablet-Bildschirm mit 15 bis 20 Zoll Diagonale. Wirft man hingegen das Bild des Projektors an die Wand in bis zu zweieinhalb Metern Entfernung, entspricht es einem 80-Zoll-Display. Laut Hersteller kann man bei größeren Entfernungen ein „scharfes“ Bild mit bis zu 200 Zoll Größe auf Oberflächen in sechs bis sieben Metern Entfernung projizieren. Grundsätzlich kann man über die Qualität von Crowdfunding-Produkten kein verlässliches Urteil fällen. Die Android-Mikro-Konsole Ouya wurde monatelang „gehyped“ und wurde trotzdem zum Flopp, weil weder Qualität noch Zugänglichkeit die Nutzer dauerhaft überzeugen konnten. Mit den Fingern bedienen kann man das Android-Gerät nur innerhalb von einem geringeren Abstand. Wirft man das Bild auf die Wand, muss man sich mit dem IR-Stift behelfen – eine Fingerbedienung funktioniert dann nicht mehr.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Technische Daten des Lazertouch Mini Projector

Das Gerät, für das der Entwickler derzeit noch auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo Geld einsammelt, bietet 32 GB Speicher sowie 2 GB RAM. Der Speicher lässt sich mittels Micro-SD-Karte erweitern. Zudem bietet der Projektor Wi-Fi, Bluetooth und neben Lautsprechern einen Akku mit 13600 mAh Kapazität. Damit soll der Lazertouch Mini Projector anderthalb bis zweieinhalb Stunden ohne Stromversorgung auskommen können. Angesichts moderner Laptops und Tablets mit Akku-Laufzeiten von 10 Stunden und mehr wirkt dies eher steinzeitlich, vor allem wenn man die Größe des eingebauten Akkus berücksichtigt. Doch die Laser-Projektions-Technologie trägt ihr Scherflein zum Stromverbrauch bei.

Das Gerät bietet außerdem einen 3,5 mm Klinkenanschluss für Kopfhörer, zwei USB-Anschlüsse und einen HDMI-Eingang. Darüber kann man das Bild eines PCs mit HDMI-Out oder anderer Bildquelle mit Hilfe des Projektors ganz normal weiterschleifen und an die Wand oder auf den Tisch „werfen“. Die Helligkeit der Projektion wird mit 250 ANSI Lumen angegeben. Das Kontrastverhältnis soll bei 5000:1 liegen.

Es kommt ein anonymer Quad-Core-Prozessor mit 1,2 GHz Taktfrequenz zum Einsatz. Als Betriebssystem wird Android 4.4 genutzt.

Investition in die Ungewissheit?

Wer jetzt investiert, muss mindestens ein paar hundert US-Dollar auf der Crowdfunding-Plattform vorstrecken, damit der Projektor sein Ziel erreicht. Das Produkt gibt es schon, mit ihm ist der chinesische Anbieter auch auf lokalen Technologie-Messen aufgetreten.

About this author

Matze Fenn

Matze Fenn ist ein Nordlicht mit früher PC-Erfahrung. Er isst lieber Lakritz als Weingummi und nutzt in erster Linie Apple-Produkte, weil Windows ihn irgendwann genervt hat und iOS ihm später gefiel.