Die Kritik um die Corona-Warn-App der Bundesregierung will einfach nicht abreißen. So gibt es bereits seit längerer Zeit immer wieder (bis dato unbestätigte) Informationen viele Labore seien nicht an das RKI-Meldesystem angebunden. Das scheint sich nun zu bewahrheiten.
Laut Regierungssprecher Steffen Seibert seien 90 Prozent aller niedergelassenen Labore an das RKI-Meldesystem angebunden. Wie viele Krankenhauslabore angebunden sind, verschweigt die Bundesregierung. Die Anbindung dieser sei oft viel zu aufwändig – soviel personell als auch finanziell. Dies betont zumindest Professor Harald Renz, Laborleiter des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM). Daher lege man die Priorität auf andere Dinge, so wichtig er die Corona-Warn-App auch finde. Wie die App aber ohne eine breite Masse an Informationen wirklich funktionieren soll, lässt Renz offen.
Technisch wie finanziell eine große Herausforderung
Je Labor sei eine fünf- bis sechsstellige Summe nötig um die Einrichtung an die Corona-Warn-App anzubinden. Diese Summen müssen aber aus dem bestehenden Krankenhaus-Etat erbracht werden. Zudem sei die Integration selbst äußert komplex, da es in dieser Umgebung mit besonders schützenswerten Daten und auch IT-Systemen zu tun habe. Externe Labore mit unabhängiger IT-Infrastruktur hätten es hier deutlich leichter.
via: Tagesschau