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GoPro Hero+, Bild: TabletHype
23. Februar 2017

Und Action! Die GoPro Hero+ im Test

Diesmal hat es ein Gadget der etwas anderen Art zu uns auf den Blog geschafft. Die Rede ist von einer Action-Cam oder besser gesagt: Der GoPro Hero+, einem Einsteiger-Modell des US-Herstellers.

Action-Cams werden nicht nur immer billiger und beliebter, sondern auch leistungsstärker. Während frühere Modelle mit einem WLAN-Modul zum Beispiel nur im hochpreisigen Segment anzutreffen waren, gibt es dieses Ausstattungsmerkmal nun auch schon im Low-Cost-Bereich – wie GoPro mit der Hero+ eindrucksvoll beweist. Mit rund 160 Euro kann man hier schon die Welt der kleinen Kamera mit großem Potential einsteigen, welche aber mit einigen Einschränkungen daherkommt. Informiert man sich aber vorab über diese und betrachtet den gewünschten Einsatzzweck, kann man mit ihnen gut leben.

So ist im Gegensatz zu anderen GoPro-Modellen die Hero+ fest mit dem Gehäuse verbunden. Selbiges gilt für den Akku, welcher fest verbaut und nicht austauschbar ist. Einzig austauschbar ist der Deckel auf der Rückseite, welcher gleichzeitig den Zugang zum MicroSD-Slot sowie dem Micro-USB-Port sichert. Hier liefert GoPro einmal die Skeleton-Version mit, welche teils offen ist und so für eine bessere Ton-Qualität sorgen soll, sowie eine komplett abgedichtete Rückseite. Diese sichert die Hero+ dann nicht nur gegen Spritzwasser ab, sondern erlaubt auch das Abtauchen in bis zu 40 Meter Tiefe.

Technische Daten

  • 920 x 1.080 Pixel, 1.280 x 720 Pixel
  • 8 Megapixel Foto-Auflösung
  • 60 fps, 50 fps, 30 fps, 25 fps
  • Integriertes Mikrofon
  • WLAN, Bluetooth
  • 122 Gramm
  • 244,5 x 101 x 2 mm
  • Akkulaufzeit bis zu 2 Stunden (laut Hersteller)
  • Schnellaufnahme, Weitwinkelaufnahme (SuperView), Automatische Restlichtanpassung, Zeitraffer- und Burst-Mode mit bis zu 5 fps

Lieferumfang

Im Lieferumfang der Hero+ steckt nicht nur die Kamera, sondern GoPro-typisch auch gleich eine kleine Auswahl an Zubehör. So liefert der US-Hersteller den bereits erwähnten Skeleton-Gehäusedecken, zwei Klebehalterungen (einmal gebogen, einmal flach), eine Befestigungsschnalle und ein Micro-USB-Kabel mit. Grundsätzlich ist somit alles dabei, was man für die ersten Experimente mit seiner Action Cam braucht. Wer wie ich aber bevorzugt TimeLapse-Aufnahmen mit seiner Kamera fertigen möchte, kommt hier schnell an die Grenze des Lieferumfangs. So hätte ich mir gewünscht, dass man einfach noch ein ¼ Zoll-Stativ-Mount mit in den Lieferumfang gepackt hätte. Allerdings wird man hier schon wissen wieso man dies nicht tut: Weil man zwei Versionen dieser Halterung mit einem Stativ-Gewinde doch auch für rund 12 Euro als optionales Zubehör verkaufen kann. Sorry GoPro, aber hier könnte man dem Kunden doch etwas mehr Entgegenkommen zeigen – sofern man möchte, dass er auch künftig Produkte erwirbt.

Für rund 12 Euro bietet GoPro diese beiden Versionen des Stativ-Mounts an.

Die Hero+ im Alltag

Neben der Bildqualität steht und fällt bei einer Action-Cam natürlich auch vieles mit der Akkulaufzeit. Hier konnte zumindest meine Hero+ die Angaben auf dem Datenblatt von GoPro übertreffen. Während dort von 2 Stunden die Rede ist, erreichte ich allein bei aktiviertem WLAN rund 2 Stunden 30 Minuten. Ohne WLAN und Bluetooth waren sogar über drei Stunden Laufzeit drin, was aus meiner Sicht ein durchaus akzeptabler Wert ist. Leider kam aber auch in die Bedrängnis, dass das der Akku sich langsam aber sicher Neige geht. Hier konnte ich mich allerdings mit meiner Powerbank retten, da das aufladen der Kamera bei montiertem Skeleton-Gehäusedeckel problemlos möglich ist. So gelingt also auch eine längere Aufnahme – sofern die Speicherkarte groß genug ist, womit man auch direkt beim nächsten Thema wäre. Im Gegensatz zur Hero kann die Hero+ Speicherkarten mit einer Größe von bis zu 64 GB verarbeiten. Hier empfiehlt GoPro Karten mit einer Geschwindigkeit von mindestens Class 10, was ich ebenfalls nur empfehlen kann, da es sonst schnell zu Problemen kommen kann, da die Karte mit den Datenmengen überfordert ist.

Konnektivität

Wie bereits mehrfach angesprochen verfügt die GoPro Hero+ neben Bluetooth auch über WLAN. Dies hat gleich mehrere Gründe. So lassen sich zum ersten alle erstellten Fotos und Videos direkt auf dem Smartphone oder Tablet betrachten und bearbeiten. Zum anderen kann man seine Kamera aber auch über die Capture-App steuern. Erhältlich ist diese zwar „nur“ für Android und iOS (iPhone und iPad), doch vermutlich dürften Windows Phone / Windows 10 Mobile Nutzer sowie kaum die Zielgruppe darstellen, welche man ansprechen möchte. Was mich persönlich allerdings doch stört, ist die fehlende Version für Windows-Tablets. Denn während mich mein Surface Pro 4 inzwischen zu jedem Shooting bzw. Foto- und Videotrip begleitet, tut dies mein iPad doch eher selten. Klar kann ich bezüglich der Capture-App auch auf mein Smartphone zurückgreifen, was aber dort auch wieder unnötig Akkulaufzeit kostet, welche ich lieber anders genutzt hätte. Das sind aber eher meine persönlichen „Probleme“, welche sich verschmerzen lassen.

‎GoPro Quik
‎GoPro Quik
Entwickler: GoPro, Inc.
Preis: Kostenlos+
GoPro Quik: Video-Editor
GoPro Quik: Video-Editor
Entwickler: GoPro
Preis: Kostenlos

Einzig für Desktop-Systeme liefert GoPro die Anwendung Quik, welche zur Bearbeitung der Videos dient. Die Postproduktion kann hier aber ebenfalls auf einem Android- bzw. iOS-Gerät erfolgen, da Quik auch dort genutzt werden kann. Natürlich lassen sich alle Dateien der GoPro auch mit anderer Software bearbeiten. So nutze ich hierfür dank der Creative Cloud von Adobe inzwischen nur noch Premiere Pro, wenn es um die Produktion von Videos geht.

‎Quik - GoPro Video Editor
‎Quik - GoPro Video Editor
Entwickler: GoPro, Inc.
Preis: Kostenlos
Quik - GoPro Video Editor für Fotos mit Musik
Quik - GoPro Video Editor für Fotos mit Musik

Diese Ergebnisse liefert die Hero+

Das folgende Video entstand im Rahmen eines kleinen Videoprojektes am Leipziger City-Tunnel, besser gesagt der Station Leipzig MDR. Zu Demonstrationszwecken des Mikrofons war zum Zeitpunkt der Aufnahme der Skeleton-Gehäusedeckel montiert. Die einzige Anpassung im Testsample war die Normalisierung der Audiospur, da diese etwas zu leise war. Die restlichen Aufnahmen entsprechen 1:1 dem Rohmaterial.

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Fazit

Nach vielen Beschreibungen und einigen visuellen Eindrücken zur GoPro Hero+ ist es nun final an der Zeit für das Fazit zur Kamera. Dieses fällt aus meiner Sicht durchaus gut aus, wenn auch der festverbaute Akku und das Gehäuse das Erlebnis etwas trüben. Hierzu muss man dann aber auch wieder anmerken, dass man für rund 160 Euro eben auch nicht alles erwarten kann, was eine High-End GoPro liefert. Wer sich aber damit abfinden kann, dass Videos nur in FullHD und eben nicht 4k aufgenommen werden und auch mit einem fest verbauten Akku, sowie Gehäuse leben kann, wird mit der GoPro Hero+ sicherlich seine helle Freude haben. Gleichzeitig ist der recht niedrige Preis auch ein Anreiz sich einmal mit dieser Art von Kameres zu beschäftigen, ohne gleich ein kleines Vermögen ausgeben zu müssen.

About this author

Bjørn Max Wagener

Journalist und Video-Editor