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18. August 2021

Das Apple iPad Air 4 im Test

Mit dem iPad Air schafft Apple einen guten Mittelweg zwischen dem Einsteiger-iPad und den iPad Pro-Modellen. Für ambitionierte Nutzer ist das iPad Air 4 dabei durchaus eine Überlegung wert, besonders da das iPad unbestritten das beste Tablet auf dem Markt ist, was nicht zuletzt an der nicht wirklich vorhandenen Konkurrenz aus dem Android-Lager liegt.

Foto: Apple

Die technischen Details:

Im iPad Air 4 steckt der Apple A14 Bionic Prozessor, welcher aus den iPhone 12-Modellen bereits bekannt ist. Zudem gibt es 4 GB RAM und als interner Speicher stehen 64 oder 256 GB zur Auswahl. Zudem gibt es beide Speichervarianten optional mit einem Mobilfunkmodul. Dabei bietet das iPad Air 4 neben einer klassischen SIM-Karte auch die Möglichkeit einer eSIM. Dies bietet sich besonders dann an, wenn man in zwei unterschiedlichen Netzen unterwegs sein möchte oder das Gerät alternativ im Ausland mit einer lokalen SIM-Karte nutzen möchte. Eine Nutzung beider SIM-Karten ist dabei nicht möglich.

Als Umsteiger von einem älteren Modell sollte man bedenken, dass der Lightning-Anschluss beim iPad Air 4 zu Gunsten eines USB-C-Anschlusses gestrichen wurde.  Was für älteres Zubehör erst einmal unpraktisch ist, bietet bei näherer Betrachtung aber auch Vorteile. So kann ich zum Beispiel problemlos den USB-C-Hub von meinem MacBook Air M1 auch am iPad Air nutzen und somit auch problemlos externe Festplatten anschließen, Speicherkarten auslesen und das Gerät währenddessen auch darüber laden. Was mich also im ersten Moment tatsächlich störte, entpuppte sich schnell als Vorteil.

Foto: Apple

Ebenfalls bietet das iPad Air 4 Unterstützung für den neuen Apple Pencil der zweiten Generation, welcher induktiv am iPad geladen wird. Ältere Modelle sind leider nicht kompatibel, was wohl auch an der Lademöglichkeit für den Pencil der ersten Generation liegen, welcher über den Lightning-Anschluss des iPads geladen werden muss. Zum Pencil in Kombination mit dem iPad Air aber später mehr.

Als Display verbaut Apple ein volllaminiertes 10,9 Zoll Liquid Retina Display mit IPS-Technologie und einer Auflösung von 2360 x 1640 Pixel. Das Panel bietet dabei weite Blickwinkel, doch muss der Nutzer gegenüber dem iPad Pro-Modellen auf Grund einer Helligkeit von 500 Nits Abstriche machen. Zudem bietet das Display die True Tone Technology und eine Bildwiederholrate von 60 Hz. Das 120 Hz ProMotion-Modell ist weiterhin den Pro-Modellen vorbehalten.

 

Design:

In Sachen Design übernimmt das iPad Air 4 die Optik der Pro-Reihe. Dies bedeutet dünne Displayränder, kantigeres Design und ein Metallgehäuse. Mit 6,1 mm ist es ein klein wenig dicker und bringt dabei 458 g in der WiFi-Only bzw. 460 g in der Cellular-Variante auf die Waage. Zudem wird es auf Wunsch farbenfroh. So bietet Apple neben den klassischen Farben Silber und Space Grey auch Roségold, Sky Blue und Grün an.

Foto: Apple

Touch ID:

Im Gegensatz zu den neueren Pro-Modellen ist Touch ID beim iPad Air 4 nicht verschwunden. Da das Gerät allerdings keinen Homebutton mehr bietet, ist der Fingerabdrucksensor in den Powerbutton gewandert und verrichtet dort einen wunderbaren Job. Gerade wenn das Gerät in einer Hülle auf dem Tisch steht, empfinde ich diese Variante gegenüber dem Homebutton als deutlich bessere Variante.

Foto: Apple

Apple Pencil 2:

Wer gerne mit einem Stylus arbeitet, wird dem Apple Pencil 2 den aktuellen Himmel auf Erden finden. So liegt der Apple Pencil 2 im Vergleich zu einem normalen Bleistift mindestens genauso gut in der Hand, da er im Gegensatz zur ersten Version nicht mehr komplett rund ist. Die abgeflachte Seite des Pencil 2 hat dabei gleich mehrere Gründe. Zum einen dient diese der Befestigung des Stylus am iPad und zum anderen dem Werkzeugwechsel per Doppel-Tap direkt am Stift.

Die weiteren Vorteile des Pencil liegen darin, dass dieser den Winkel erkennt, in dem man ihn benutzt. Zudem verfügt er auch über eine Druckstufenerkennung.

Mit einer UVP von 135 Euro ist der Pencil 2 allerdings nicht gerade eine günstige Wahl. Wer die Möglichkeit hat, sollte vor dem Kauf eventuell einmal testen, wie man persönlich damit zurechtkommt und ob es einem liegt digital zu schreiben.

Softwareseitig wird der Pencil 2 in iPadOS 14 bereits gut unterstützt, was sich auch in der Notizen-App von Apple widerspiegelt. So gibt es dort eine Handschriftenerkennung und mit dem „Kritzeln“-Feature kann der Pencil auch systemweit eingesetzt werden. Auch in Drittanbieter-Apps wie Adobe Photoshop wird der Pencil inzwischen gut unterstützt.

 

Tastaturen:

Wie auch bei den Pro-Modellen bietet Apple auch für das Air 4 den Support für eine externe Tastatur an. Dazu zählt zum einen das Magic Keyboard (UVP von 339 Euro) und zum anderen das Smart Keyboard Folio (UVP von 199 Euro). Beide Modelle sind neben dem iPad Air 4 auch mit dem 11 Zoll-Modell des iPad Pro kompatibel. Zudem bietet Logitech mit dem Folio Touch Keyboard Case (UVP von 159,99 Euro) als Drittanbieter ebenfalls eine Tastatur an, welche die Rückseite des Tablets schützt.

Foto: Apple

Da ich aber auf eine externe Tastatur beim iPad Air 4 bewusst verzichtet habe, gehe ich an dieser Stelle nicht weiter darauf ein, sondern weise nur auf die Möglichkeit zur Nutzung hin.

Software:

Standardmäßig ausgeliefert wird das iPad Air 4 mit iPadOS 14, doch wird mit iPadOS 15 das Gerät nochmals deutlich aufgewertet. Doch bis zum Release der finalen Version müssen wir uns bekanntlich noch bis zum Herbst gedulden. Grundsätzlich kann man aber auch davon ausgehen, dass das Gerät noch einige Jahre mit Updates versorgt wird. So wird auch mein vorheriges iPad Air 2 immer noch mit Updates und auch iPadOS 15 versorgt – und dass, obwohl das Gerät bereits 2014 mit iOS 8.1 vorgestellt wurde. Zum produktiven Arbeiten ist das Gerät inzwischen aber nicht mehr wirklich geeignet, weshalb es auch durch das iPad Air 4 ersetzt wurde.

Je nach Anwendungsszenario lässt sich das iPad grundsätzlich problemlos durch entsprechende Apps aufwerten. In meinem Fall sind dies vor allem Apps wie Lightroom Mobile und Photoshop – jeweils von Adobe im Creative Cloud Abo erhältlich. Aber auch andere Apps wie das Office Paket von Microsoft verrichten auf dem iPad Air 4 ihren Dienst wunderbar.

Kameras

Da im Gegensatz zu den Pro-Modellen der Tiefensensor von Face ID fehlt, bietet die 7 Megapixel-Kamera auf der Front leider nicht den bekannten Porträtmodus, wobei sich natürlich auch die Frage stellt, ob man diesen bei einem Tablet wirklich benötigt.

Foto: Apple

Grundsätzlich machen beide Kameras aber schöne Fotos und Videos. Der 12 Megapixel-Kamera fehlt gegenüber dem Pro-Modell aber der LED-Blitz, der LIDAR-Sensor und die Weitwinkelkamera. Da das iPad Air aber gar kein Pro-Modell sein möchte, kann ich persönlich darauf gut verzichten – zumal ich für Fotos generell lieber mein iPhone 11 Pro oder direkt meine DSLR zur Hand nehme.

 

Lautsprecher:

Optisch bietet das iPad Air 4 zwar vier Lautsprecherschlitze, bietet aber nur zwei Lautsprecher. Zudem sind es nicht dieselben Lautsprecher wie bei den Pro-Modellen. Diese klingen im direkten Vergleich merklich schwächer, reichen aber problemlos für den abendlichen Konsum von YouTube, Netflix, Apple TV+ und Co.

Foto: Apple

Akkulaufzeit:

Je nachdem wie hell man das Display stellt, hält der Akku länger oder kürzer. Zudem kommt es auch auf die genutzten Apps an. Streamt man also ein HD-Video bei YouTube mit maximaler Helligkeit, hält der Akku rund sechs Stunden. Dabei kommt es aber natürlich darauf an, welche Apps noch im Hintergrund und wie viele Push Benachrichtigungen man erhält.

 

Fazit:

Wie bereits erwähnt, will das iPad Air 4 kein Pro-Modell sein, auch wenn es optisch danach aussieht. Demnach gibt es Abstriche, was sich im fehlenden 120 Hz-Display, dem nicht vorhanden Face ID, einer fehlenden Weitwinkelkamera und den schlechteren Lautsprechern gegenüber dem Pro-Modell widerspiegelt. Für mich persönlich sind dies aber alles Dinge, die ich zu Gunsten des günstigeren Preises vernachlässigen kann.

Wer aber nicht gerade zum Einsteiger-iPad greifen möchte – aber auch nicht direkt ein Pro-Modell sein Eigen nennen möchte – ist mit dem iPad Air 4 als Mittellösung gut bedient.

In Sachen Zukunftssicherheit ist man allein auf Grund des USB-C-Anschlusses zudem gegenüber dem aktuellen Einsteigermodell deutlich besser aufgestellt. Auch der A14 Bionic Prozessor wird für die nächsten kommenden Major-Updates genug Power bieten und dem Nutzer die nächsten Jahre wohl viel Spaß bei Arbeit und Konsum bieten.

Preislich ist das Air 4 je nach Speichervariante und der Wahl zwischen WiFi-only und Cellular allerdings nicht gerade günstig. Daher gilt es grundsätzlich zu überlegen, was man jetzt – aber auch in den nächsten Jahren – mit dem Gerät machen möchte. So habe ich mich für meinen Teil für die Speichervariante mit 64 GB entschieden, aber im Gegensatz zu meinem alten iPad Air 2 bei der Konnektivität keine Abstriche mehr gemacht und zur Cellular-Variante gegriffen. In dieser Version muss man bei Apple direkt 789 Euro auf den Tisch legen, wobei die für mobile Nutzung eine Cellular-Variante wiederum zahlreiche Vorteile bietet. Doch das muss wie auch bei der Speichergröße jeder Nutzer für sich selbst entscheiden. Schlussendlich dürfte in der Regel aber auch der Preis selbst eine nicht gerade kleine Rolle spielen.

About this author

Bjørn Max Wagener

Journalist und Video-Editor