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Marktgeschehen
18. September 2015

Telekom: Studie zweifelt am Sinn des Glasfaserausbaus

Glasfaser ist im Ausbau gegenüber Kupfer teurer und laut einer neuen Telekom-Studie auch unrentabel. Weiterhin kommt die Studie zu dem Ergebnis dass Kupferkabel noch etwa 10 Jahre ausreichen, um die Bandbreiten abzudecken, welche laut Experten benötigt werden.

208 Megabit pro Sekunde sehen die Experten der deutschen Telekom selbst für einen besonders Internet-affinen Haushalt bis 2026 als völlig ausreichend an.

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Allein das eingebaute Meme beschreibt die Sinnhaftigkeit dieser Aussage. Betrachtet man sich allein im Jahr 2015 die diversen Messen steht eins fest: 3D Inhalte, Videotelefonie, Streamingdienste und Spiele-Download-Plattformen rücken immer weiter ins Blickfeld der Endverbraucher. Daraus resultiert natürlich auch ein immer weiter steigender Bedarf nach Brandbreite.

Auch Geschäftskunden werden laut der Telekom-Statistik damit abgefertigt, dass sie bis 2026 auch mit einem 200 Mbit/s-Anschluss auskommen würden. Auch dies ist natürlich wieder eine totale Lachnummer, da immer mehr Firmen auf Cloud-Dienste setzen, welche natürlich eine entsprechende Bandbreite voraussetzen. Für gerade einmal fünf Prozent sei ein Ausbau auf Glasfaser nötig.

Das in Bad Honnef bei Bonn gelegene Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste hatte dagegen einen Bedarf von etwa 350 Mbit/s errechnet. Ebenfalls ist man auch hier der Auffassung, dass Glasfaser flächendeckender ausgebaut werden müsse.

Bisher setzt die Telekom aber nur auf die sogenannte VDSL-Vectoring-Methode, bei der die alten Kupferleitungen auf eine Kapazität für bis zu 250 Mbit/s aufgestockt werden. Dies sei laut Aussagen der Telekom günstiger und würde auch für die nächsten 10 Jahre völlig ausreichend.

Für Menschen, welche nur ein paar Mails abrufen und bei eBay etwas bestellen, mag dies völlig ausreichen, aber für den Rest ist es einfach Pflicht, Glasfaser auszubauen, liebe Telekom!

via: WiWo

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Bjørn Max Wagener

Journalist und Video-Editor