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13. Dezember 2017

Rückschritt ins Mittelalter: Frankreich verbietet Handys und Smartphones an Schulen

Im Kampf gegen elektronische Störenfriede im Unterricht setzt Frankreich ab September 2018 auf radikale Maßnahmen. So setzt man ab September 2018 ein landesweites Verbot für Handys und Smartphones an Schulen um.

Betroffen von der Regelung der neuen Regierung Emmanuel Macrons sind Schüler im Alter von 6 bis 15 Jahren. So dürfen laut der Entscheidung der Regierung ab dem kommenden Schuljahr, ab September 2018, in Grundschulen und Unterstufen Handys und Smartphones zwar mitführen, aber nicht mehr benutzen. Soweit so gut mag man bisher hierher meinen. Der komplette Rückschritt ins Mittelalter kommt aber, wenn man etwas weiter liest. Denn das Verbot gilt für die komplette Schulzeit – inklusive den Pausen.

Selbst Eltern und Lehrer sind skeptisch

Der französische Bildungsminister Jean Michel Blanquer erklärte, dass man ein Smartphone zwar zu Lernzwecken oder in Notfällen gebrauchen könne, doch müsse deren Verwendung kontrolliert werden. Zudem gehe es auch darum besonders die jungen Kinder vor zu viel Zeit vor dem Bildschirm zu schützen. Als Paradebeispiel verweißt Blanquer dabei auf mehrere Schulen, welche bereits in individuelles Handyverbot umgesetzt hätten. Zudem sollten Schulen Schließfächer einrichten, in welchen konfiszierte Smartphones vorübergehend verstaut werden oder wo Schüler zu Unterrichtsbeginn ihre Geräte bis zum Ende des Schultags ablegen könnten.

Gegenüber dem Verbot zeigen sich neben Eltern sogar Lehrer skeptisch. So erklärte die Lehrergewerkschafft, dass man bei dieser Lösung den notwendigen Pragmatismus vermisse. Zudem sei unklar, wie man ein derartiges Verbot sinnvoll durchsetzen wolle. Man frage sich, wer einem Schüler sein Handy wegnehmen solle, wo man dieses unterbringe und wie es zurück zu geben sei. Ähnliche Bedenken äußern auch Elternvertreter.

via: The Guardian

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Bjørn Max Wagener

Journalist und Video-Editor