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16. April 2016

bq Aquaris M10 HD im Test: Im Durchschnitt gut

Irgendwie habe ich mir mit dem Test des 10-Zoll-Tablets M10 des spanischen Herstellers bq sehr schwer getan, dabei ist es an sich ein schönes Gerät. Von Anfang an war ich anhand der Spezifikationen eigentlich eher abgeneigt und wollte es bei einem 240-Euro-Preisschild in die Kategorie „überteuerter Schrott“ verfrachten, doch ein Langzeittest hat mich doch überzeugt, dass auch mit wenig Mitteln ein solides Gerät für den Alltag machbar ist.

Technische Daten

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Display 10,1 Zoll, AHVA (IPS), 1280 x 800 Pixel
SoC MediaTek MT8163B
CPU 4 x 1,3 GHz
GPU MediaTek Mali-T720 MP2
RAM 2 GB
Speicher 16 GB
Kameras 5 MP hinten (Videos bis 1080p), 2 MP vorne
Akkukapazität 7.280 mAh
Laufzeit 15 Stunden
Betriebssystem Android 5.1.1 Lollipop
Schnittstellen Hardware MicroHDMI, microUSB, microSD (bis 64 GB), 3,5 mm-Klinke,
Schnittstellen Funk Wi-Fi 802.11 a/b/g/n, Bluetooth 4.0, GPS
Maße 24,6 x 17,1 x 0,82 cm, 470 Gramm

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Haptik

Auch, wenn das bq M10 über ein Vollplastikgehäuse verfügt, macht es doch einen sehr stabilen Eindruck. Die geringe Dicke von 8,2 Millimetern korrespondiert zum geringen Gewicht von nur 470 Gramm, wodurch es auch bequem in einer Hand gehalten oder über längere Zeiträume zum Lesen in den Händen verweilen kann, ohne es gleich wieder ablegen zu müssen. Mein Rezensionsexemplar war weiß, und dennoch fanden sich keine unangenehmen Abdrücke auf der glatten, leicht mattierten Rückseite.

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Die Platzierung der Knöpfe für Lautstärke und Lockscreen ist mit der rechten oberen Seite gut gewählt, haben einen „klickigen“ Druckpunkt und leierten über den Testzeitraum nicht aus. Tatsächlich ist auch ein Homebutton in kapazitiver Form im stilisierten Abdruck von fünf Fingern mittig unter dem Display versteckt – dieser könnte etwas schneller reagieren; abgesehen davon bin ich kein großer Fan kapazitiver Knöpfe bei Tablets, da sie häufig auch aus Versehen betätigt werden. Softwareseitig lässt sich der Knopf dank Update manuell deaktivieren.

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Der Bezel rund um das Display ist mit etwa 1,3 Zentimetern an den Seiten und 1,6 Zentimetern oben und unten angesichts der allgemeinen Größenordnung des Tablets auf einem vernünftigen Niveau und ermöglichen eine bequeme Benutzung. Zuletzt bleibt zur Haptik noch zu erwähnen, dass ein Vibrationsmotor im Gerät verbaut ist, der ein angenehmes Feedback – vor allem beim Tippen – gibt.

Display

Das Display war von vornherein eigentlich der Punkt, mit dem ich am meisten Bauchschmerzen hatte. Die 1280 x 800  Pixel auf einer Diagonale von 10,1 Zoll resultieren immerhin in lediglich 150 PPI, was auf dem Datenblatt überhaupt nicht scharf ist. In der Tat hat bq jedoch ein fantastisches Display verbaut, welches dank auf IPS basierender AHVA-Technik (Advanced Hyper-Viewing Angle) Blickwinkel von bis zu 170° verspricht und diese nach meiner Erfahrung auch einhält. Klar, die Pixeldichte ist nicht die höchste und glatte Kanten sind nicht so häufig, doch die Farben sind strahlend und satt, was es vor allem für Videos empfehlenswert macht.

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Performance

Im bq Aquaris M10 ist ein SoC von MediaTek verbaut, im Genaueren der MT8163B. Dieser baut auf einer 64-Bit-Architektur und rechnet mit vier Kernen bei einer Taktrate von bis zu 1,3 GHz – klingt erstmal nach wenig, liefert jedoch einen runden Job ab. Vor allem gezockt habe ich mit dem bq M10 im Test sehr viel und jegliche Spiele – von Hitman: Sniper über SimCity BuildIt bis hin zu Vainglory oder NfS: No Limits – verliefen größtenteils lagfrei und sahen gut aus.

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Die gleiche Leistung bestätigt sich natürlich auch in der Benutzung der normalen Oberfläche. Kaum Ruckler, keine Abstürze, schnelle Reaktionen. So muss das sein.

Benchmarks

Für manche Leute ist eben nicht der subjektive Erfahrungsbericht, sondern der knallharte objektive Benchmark das Interessanteste am ganzen Test. Nachfolgend habe ich einmal die Ergebnisse des AnTuTu-Benchmarks und des GeekBenchs aufgeführt:

Software

Inzwischen kann man sich ja regelrecht glücklich schätzen, wenn ein Hersteller mal auf eine (schlecht umgesetzte) eigene UI über dem Vanilla-Android verzichtet. bq hingegen hat sich einfach aufs Wesentliche besinnt und es bei Googles Standard-Oberfläche von Android 5.1 Lollipop belassen. Selbst Bloatware findet sich, abgesehen von einer einzigen App zum Abschluss einer erweiterten Garantie, absoAlle Beiträgelut nicht. Ein Update auf 6.0 Marshmallow wurde leider noch nicht geliefert, doch zumindest die FHD-Version soll zukünftig eines spendiert bekommen – für das HD-Modell sollte es aufgrund der sehr ähnlichen Spezifikationen also auch nicht allzu schlecht stehen.

Unter den Punkt „Software“ fällt meiner Meinung nach auch der bereits anfangs erwähnte kapazitive Home-Button, denn er ist mehr als das. Theoretisch könnte man nämlich auf die On-Screen-Funktionen der Android-Oberfläche komplett verzichten, tippt man zweimal auf den kapazitiven Knopf, reagiert er wie „Zurück“, ein Gedrückthalten bringt die App-Verwaltung auf den Bildschirm.

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Akku und Lautsprecher

„Wir setzen auf leistungsstarke Akkus.“ titelt bq bei der Bewerbung des M10, und das möchte ich ihnen sofort glauben. Der Akku fasst stolze 7.280 mAh und soll laut Hersteller 15 Stunden Benutzung oder 28 Tage im Standby durchhalten, was sich im Test durchaus als wahr erwies. Problemlos kommt man selbst bei mehrmaliger Nutzung über zwei oder drei Tage.

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Leider bin ich absolut nicht audiophil, im Grunde kann ich nicht mal den Unterschied einer Vinyl-LP und einer CD erkennen – dass die Dolby Atmos-Lautsprecher des M10 einen guten Job abliefern, höre ich jedoch sehr wohl. Ganze Musikalben würde ich darüber zwar nicht direkt hören wollen, für Filme und Serien eignen sie sich hingegen perfekt. Die Stimmen sind klar erkennbar, der Stereo-Test bestätigte die Unabhängigkeit der beiden rechts und links unter dem Display verbauten Lautsprecher.

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Kamera

Natürlich ist die Kamera bei einem Tablet eher zweitrangig, doch eine zu haben, mit der man den ein oder anderen Schnappschuss machen kann, ist nicht verkehrt. Hier ein paar Eindrücke:

Frontcam: 

IMG_20160412_183945

Hauptcam: 

https://plus.google.com/u/0/104768976053378860799/posts/dHxtjgvg5cp

Fazit

Bevor ich den Test schrieb, dachte ich, das Endergebnis würde wesentlich negativer ausfallen. Insgesamt kann ich jedoch eine klare Kaufempfehlung für das bq Aquaris M10 aussprechen – sogar für die Version, die mit wesentlich weniger Pixeln auskommt. Ist dennoch Bedarf für eine höhere Auflösung, greift man eben zur FHD-Version für nur 30 Euro Aufpreis. Die Verarbeitung ist gut, es bewältigt jedwede Alltags-Aufgabe eines Tablets mit Bravour, sieht ansprechend aus – und der Preis ist ebenfalls in Ordnung.


Das M10 HD hat eine UVP von 239,90 Euro, der Preis bei Amazon liegt mit 199 Euro jedoch weit darunter und bekräftigt nochmal das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Großer Dank gebührt bq, die das M10 für einen Test zur Verfügung gestellt haben. Selbstverständlich hatten sie keinen Einfluss auf das Ausfallen der Bewertung. Die Fotos wurden im Übrigen mit einem iPhone 6 aufgenommen. Falls ihr Fragen zum Gerät haben solltet, stellt sie in den Kommentaren! 

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Jonathan Kemper

Gar nicht mehr hier.