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Marktgeschehen
6. März 2015

5G: Forscher der Universität Duisburg arbeiten am Netz von morgen

5G – so heißt der Nachfolger des LTE-Standards aktuell, welcher bis zu zwanzig-fache 4G-Geschwindigkeit bieten soll. Weltweit arbeiten Forscher an der Entwicklung, unter anderem ist auch die Universität Duisburg beteiligt.

Im 30- 60 GHz-Bereich soll das neue 5G-Netz arbeiten und damit den aktuellen LTE-Standard im Bezug auf die Geschwindigkeit um das 20-fache übertreffen. Der weltweite Verbund zusammengeschlossener Forscher peilt eine Geschwindigkeit bis zu 50 Gigabit pro Sekunde an. Als Vergleich, im LTE-Netz erreichte man bisher maximal 1 Gigabit pro Sekunde. Ebenfalls sollen die Funktürme, welche man vom Land und aus der Stadt zahlreich kennt, wesentlich schrumpfen und dabei aber das fünfzig-fache an Nutzern aufnehmen wie bisher. Aktuell sind es pro Funkzelle etwa 200 Nutzer, mit 5G sollen es bis zu 10.000 Nutzer gleichzeitig sein. Dazu müssen allerdings auch die Abstände zwischen den einzelnen Antennen wesentlich verringert werden – von aktuell bis zu fünf Kilometern auf etwa 100 Meter.

Zu diesem Teil hat Prof. Andreas Stöhr von der Uni Duisburg die Idee, man könne beispielsweise Straßenlaternen zu Mobilfunk-Stationen aufrüsten. Gleichzeitig könnte man Energie sparen, da Endgeräte und Basisstationen nicht mehr in alle Richtungen funken müssten, sondern ihr Gegenüber gezielt erkennen und anfunken würden. Allerdings gäbe es wie aktuell schon zu beobachten ist das sogenannte Stadt-Land-Gefälle.

Prof. Andreas Stöhr hierzu:

Die Handys der Zukunft werden deshalb auch die bisherigen Standards wie 2G und 3G integriert haben.

In (Groß-)Städten sei hingegen mit dem Mobilfunknetz der fünften Generation ultra-schnelles Internet möglich, sofern auch hierzulande endlich das Datenvolumen weg fällt oder wenigstens die Geschwindigkeit im gedrosselten Zustand massiv erhöht wird. Doch vor 2020 dürften die ersten 5G-Netze wohl kaum zum kommerziellen Einsatz zur Verfügung stehen. Die ersten, welche in den Genuss des ultra-schnellen-Mobilfunknetzes kommen, dürften die Menschen in den asiatischen Ballungsräumen sein. Denkbar wären hierbei die olympischen Spiele 2020 in Japans Hauptstadt Tokio.

Auf die Mobilfunkunternehmen dürften beim Netzausbau von 5G auch erhebliche Kosten zukommen, da die Datenmengen so riesig sind, dass für jeden Mobilfunkmast eine Glasfaserleitung erforderlich ist. Diese sind in vielen Städten zwar schon vorhanden, allerdings nicht in jeder Straße und schon gar nicht an jeder Straßenlaterne, wenn man davon ausgeht, dass diese wirklich für den Einsatz von 5G genutzt werden sollen.

Quelle: WDR

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Bjørn Max Wagener

Journalist und Video-Editor